Umbau Ausländerbehörde und Bürgeramt
Baudezernent Christoph Hölters und Bürger- und Ordnungsdezernent Stefan Hahn haben jetzt...
die Pläne zur Neugestaltung der Ausländerbehörde und die Umbaumaßnahmen am Bürgeramt vorgestellt.
Auch ohne Berücksichtigung der aktuellen Flüchtlingssituation wächst die Anzahl der Neusser Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund stetig. Derzeit ist Deutschland das zweitstärkste Einwanderungsland der Welt. Um den Neubürgerinnen und Neubürgern den Weg zu den Publikumsämtern im Rathaus zu erleichtern, soll das Ausländeramt räumlich enger an das Bürgeramt angebunden werden und zu einer Willkommensbehörde umgebaut werden.
Die Neusser Ausländerbehörde versteht sich mit rund 10.000 Bürgerkontakten im Jahr eher als Einwanderungsbehörde. Als Fachbereich im Bürger- und Ordnungsamt ist sie verantwortlich für die Regelung von Einreise-, Aufenthalts- und Beschäftigungsrechten sowie die sprachliche Integration von Einwanderern. Im Sinne der Willkommenskultur zieht die Ausländerbehörde in die Etage über dem Bürgeramt und ist vom Foyer aus direkt über die Treppe gegenüber der Infotheke zu erreichen. Dies bedeutet, dass die Büros die bislang auf drei verschiedenen Ebenen verteilt waren, auf eine Ebene unmittelbar über dem Kernbürgeramt zusammenziehen. Ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger können so beispielsweise nach Erledigung einer melderechtlichen Angelegenheit im Bürgeramt auf kurzem Wege unverzüglich die Ausländerbehörde erreichen.
Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen geplant, die eine Verbesserung der Dienstleistung für die eingewanderten Neubürgerinnen und -bürger umfassen. So entsteht ein Anmelde- und Servicecenter, das Entree wird freundlich gestaltet und es wird direkte Ansprechpartner für spezielle Aufgabenbereiche, wie Hochqualifizierte, Blue Card oder Unternehmer, geben. Das Terminangebot wird über ein Onlineportal verbessert, die elektronische Aktenführung eingeführt und die Ausländerbehörde wird sich noch stärker mit anderen Migrationsdiensten wie dem Migrations-Erstberatungsdienst vernetzt.
Neben den Änderungen in der Ausländerbehörde sind weitreichende bauliche Umgestaltungen im Kernbürgeramt geplant. In seiner heutigen Ausprägung ging das Bürgeramt 1998 in Betrieb. Im Sinne des Servicegedankens bietet die Stadt hier ein umfassendes Beratungsangebot an einer zentralen Stelle an. 70 Prozent aller Bürgerkontakte finden im Kernbürgeramt statt. Bereits vor fünf Jahren wurde dort die 2,5 Millionste Besucherin empfangen und beraten. Inzwischen hat sich die Situation rund um das Kernbürgeramt vielschichtig geändert. Gesetzliche Neuregelungen, wie die Einführung des Kinderreisepasses oder fälschungssichere Ausweise, führen zu einem weiteren Anstieg der Besucher und der Verweildauer des Publikums.
Ziel der Umbaumaßnahme ist die Optimierung der Arbeitsabläufe. Dazu werden drei Bereiche geschaffen, die räumlich voneinander getrennt werden: Ein Infobereich, ein Aufrufbereich sowie der eigentliche Beratungsbereich.
Gleich wenn der Bürger das Rathaus von der Passage aus betritt, kommt er in den Infobereich. Neben einer Empfangs- und Servicetheke für die Erstberatung und Orientierung entstehen gegenüber der Infotheke neben der Treppe, die zu den neuen Beratungsräumen des Ausländerbereiches führt, Flächen mit Informationsschriften wie Flyern, Zeitungen und Plakaten, sowie Sitzgelegenheiten und Schreibmöglichkeiten zum Ausfüllen von Formularen. Vom Infobereich aus geht der Besucher durch eine Automatiktüre in den Aufrufbereich. In dieser Wartezone wird es zukünftig neben Sitzgelegenheiten ein Kinderspielangebot und eine neue Aufrufanlage geben. Durch diesen räumlich abgetrennten Wartebereich soll es im dritten Abschnitt, dem eigentlichen Beratungsbereich mit den Servicepunkten an den Mitarbeiterschreibtischen, künftig erheblich ruhiger werden. Die Neuordnung verringert die Lärmbelastung für Kunden und Mitarbeiter und verbessert die Akustik.
Der derzeitige Vorentwurf des Gebäudemanagement beinhaltet die Planung für die räumliche und brandschutztechnische Trennung mit neuen Zwischentüren und Trennwänden. Das Erscheinungsbild wird mit einer neuen Möblierung des Wartebereichs, einem neuen Teppichboden und dem Anstrich der Wände und Decken freundlicher gestaltet. Hinzu kommt die Erneuerung des innenliegende Blend- und Sonnenschutzes. Das Gebäudemanagement plant derzeit die Anpassung und teilweise Erneuerung der Gebäudetechnik mit Lichtplanung, Anpassung der Lüftung, Beheizung und Klimatisierung. Bisher sind im Wirtschaftsplan 360.000 Euro für die Kosten der Rohbau- und Ausbaugewerke, einschließlich der Ingenieur-Leistungen, vorgesehen. Hinzu kommen noch die Kosten für die Gebäudetechnik. Der Umbau des Kernbürgeramtes soll ab der sitzungsfreien Zeit im Sommer 2016 durchgeführt werden, da in der Ferienzeit der Andrang erfahrungsgemäß geringer ist. Während der Bauzeit werden die umzubauenden Räume geschlossen. Ein Ausweichprovisorium entweder in den untergeordneten Sitzungssälen oder in einer Pavillonanlage wird rechtzeitig vorgestellt und eingerichtet.