Mit allen Sinnen
Symbolismus-Themenwoche der Neusser Kulturinstitute vom 24. April bis 1. Mai 2016
Eine Woche lang widmen sich die Kulturinstitute der Stadt Neuss von Sonntag, 24. April 2016, bis Sonntag, 1. Mai 2016, der Welt der Symbole. Die Verwendung chiffrierter Bedeutungsträger ist ein Wesensmerkmal menschlicher Kommunikation. Symbole sind in allen Bereichen des Lebens zu finden, heute ebenso wie in vergangenen Zeiten. Sie tauchen in Form von Zeichen, Wörtern, Gegenständen, Handlungen oder Klängen auf. Das abwechslungsreiche Programm der Neusser Kulturinstitute spiegelt die sinnliche Vielfalt, mit der sich Symbole erfahren lassen. „Dabei trägt jedes der Neusser Kulturinstitute auf seine eigene Art dazu bei, den schwierigen Begriff des Symbolismus zu erläutern.“, so Dr. Christiane Zangs, Kulturdezernentin der Stadt Neuss.
Den Auftakt zur Themenwoche bildet ein Vortrag von Prof. Dr. Hans Körner von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Clemens Sels Museum Neuss, Am Obertor. Überschrieben mit dem Titel „Symbolismus – Bedeutung als Klang“ führt er mit kurzweiligen Erläuterungen in das Phänomen des Symbolismus in Kunst, Literatur und Musik ein. Ebenfalls im Clemens Sels Museum Neuss findet als Hommage an den belgischen Symbolismus die Kabinettausstellung „Liebe, Glaube, Vergänglichkeit“ statt, die die unterschiedlichen künstlerischen Spielarten zu diesen Themen von James Ensor, George Minne und Félicien Rops vorstellt. Neben diesem Augenschmaus bedient das Clemens Sels Museum Neuss mit dem Angebot einer Duftführung und der Vorführung der Drucktechnik des japanischen Farbholzschnittes auch den Geruchs- und den Tastsinn.
„Anfangs war der Symbolismus nur ein Thema des Clemens Sels Museums, durch die Themenwoche beschäftigten sich dann jedoch alle Kulturinstitute mit Symbolen, die wir ja alle jeden Tag erleben.“, erläutert Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz. So nähert sich das Rheinische Landestheater der Welt der Symbole mit drei unterschiedlichen Inszenierungen: dem Theaterchor, dem Solostück mit Gesang „Das kunstseidene Mädchen“ und dem Krimi „Tatort Oberstraße“ an. Die Musikschule der Stadt Neuss lädt zum 3. Residency-Konzert von Sebastian Lambertz, dem Kunstförderpreisträger 2013, ins RomaNEum ein – es trägt den Titel „Little Ant Got Hurt – Vom Klassenzimmer auf die Bühne“.
Das Thema Kooperation wird unter den Neusser Kulturinstituten großgeschrieben. In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Neuss, dem Deutsch-Französischen Kulturkreis und dem Bücherhaus am Münster liest der Schauspieler Jochen Ganser deutsch-französische Texte zum französischen Symbolismus. Ein Gemeinschaftsprojekt präsentieren auch der Kulturreferent der Stadt, die Deutsche Kammerakademie Neuss und das Kulturforum Alte Post. Unter dem Motto „Verklärte Nacht“ stellen sie eine Collage aus Musik von Arnold Schönberg und Texten von Richard Dehmel aus dem Zyklus „Zwei Menschen“ vor. Das Thema Symbolismus in der Bildenden Kunst vertieft das Kulturforum Alte Post zusätzlich mit der Performance Lounge "Mit allen Sinnen" – in ihr kommen 10 Performance Künstler und Künstlerinnen aus der Region zusammen.
An der Themenwoche beteiligt sich auch die Volkshochschule mit mehreren Veranstaltungen, unter anderem mit dem kunstgeschichtlich ausgerichteten Überblicksvortrag „Von Engeln und Teufeln, Erhabenem und Kitsch". Als besonderes Highlight wird Rainer Scharenberg, Schauspieler am Rheinischen Landestheater, unter dem Titel „Ich singe die Küsse von rotem Mund" französische Dichter des Symbolismus wie den titelgebenden Paul Verlaine und Charles Baudelaire rezitieren. Historisch ausgerichtet ist der Beitrag des Stadtarchivs Neuss, das der „Schönheit und Bedeutung mittelalterlicher Siegel“ in Kooperation mit dem Forum Archiv und Geschichte Neuss e.V. einen Vortrag widmet.