Rückkehr der Unterwasserpflanzen
Die Wasserqualität im Jröne Meerke ist nun so gut, dass sich die Sichttiefe von 30 Zentimeter auf 4 Meter 60 erhöhte.
Fast fünf Meter tief lässt das Jröne Meerke nun blicken. Dank eines innovativen Behandlungsverfahrens mit Ultraschallimpulsen konnte die Algenkonzentration im Weiher deutlich verringert werden. Wegen der verbesserten Wasserqualität haben sich seit mehreren Jahren verschwundene Unterwasserpflanzen wieder angesiedelt, die nun kartiert werden sollen. Henrike Mölleken, neue Leiterin des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, hat jetzt selbst einen Tauchgang im Jröne Meerke unternommen, um die Unterwasserflora zu bestimmen. Der erfahrene Biologen Dr. Udo Kosmac, langjähriger Leiter des chemisch-biologischen Labors der Linksniederrheinischen Entwässerungsgenossenschaft, unterstützte Mölleken bei ihrem Tauchgang. „Wir haben beispielsweise Laichkraut gefunden, was ein Zeichen dafür ist, dass sich das Gewässer gut entwickelt hat“, sagt Mölleken.
Das Jröne Meerke (auf Hochdeutsch „der grüne See“) wurde in der Vergangenheit seinem Namen als dunkelgrünes, veralgtes Gewässer mehr als gerecht. Seit dem Frühjahr 2015 hat die Stadt Neuss im Gewässer jedoch ein neues Verfahren zur Verbesserung der Gewässerqualität in Betrieb genommen. Durch Ultraschallimpulse konnte hierbei die Algenkonzentration im Gewässer deutlich reduziert werden. Den Einsatz von Ultraschall schlug Diplom-Ingenieur Hartmut Wassmann vor: „Ich möchte mich bei der Stadt Neuss für das Vertrauen bedanken, dieses Projekt zu erproben und ich bin sehr froh darüber, dass es so gut geklappt hat.“ Als Folge erhöhte sich die Sichttiefe im Gewässer von anfänglich 30 Zentimeter auf 4 Meter 60. Das ehemals trübe Baggerloch hat sich innerhalb eines Jahres zu einem klaren See gemausert.
Auch die Tier- und Pflanzenwelt erfreut sich an der verbesserten Wasserqualität. Die Population an Fischreihern hat sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Die Anzahl der Schneegänse ist konstant geblieben. Auch die Amphibienbestände haben sich positiv entwickelt. Ebenso konnte eine ungewöhnlich starke Population von Fledermäusen, insbesondere der Wasserfledermaus, festgestellt werden.
Wegen der verbesserten Sichttiefe beziehungsweise Lichtverhältnisse ist im Juli 2016 die Wiederansiedlung der seit Jahren verschwundenen Unterwasserpflanzen (submerser Makrophyten) beobachtet worden. Hierbei wurden auch Arten identifiziert, die eine gute Wasserqualität anzeigen (Armleuchteralgen).