Bürgermeister Reiner Breuer, Planungsdezernent Christoph Hölters, Christoph Napp-Saarbourg, Vorstandsvorsitzender von ZIN, und Jürgen Sturm, Leiter von Neuss Marketing.

Neusser Innenstadt

Ergebnisse und Ausblick des Innenstadtstärkungsprogramms

Das Ziel, Neuss als Einzelhandelsstandort weiter zu qualifizieren und die Attraktivität der Innenstadt zu steigern, ist in den letzten Jahren im Rahmen des Innenstadtstärkungsprogramms durch viele Projekte erfolgreich umgesetzt worden. Dieser Weg wird auch 2017 fortgesetzt. „Vieles hat sich positiv entwickelt und dafür danke ich allen Beteiligten. Für 2017 steht das Lichtkonzept im Fokus. Dabei haben wir im Blick, die Historie der Stadt stärker herauszustellen“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer. Weitere Maßnahmen betreffen die Sicherheit und Sauberkeit, zudem sind  (Nah-)Mobilität und Erreichbarkeit Thema.

Mit den bisher fertiggestellten baulichen Maßnahmen ist es bereits gelungen, die Neusser Identität im Stadtbild deutlicher herauszustellen sowie die Aufenthaltsqualität und den Erlebniswert zu steigern. „Das Innenstadtstärkungspogramm erfüllt seinen Zweck und ist nachhaltig“, so Planungsdezernent Christoph Hölters.

Gleichzeitig haben sich in städtischen Randlagen und im Internet neue Einkaufmöglichkeiten entwickelt, die zum Teil in Konkurrenz zur Innenstadt stehen. In Hinblick auf diesen Entwicklungstrend wurde deshalb vom Rat der Stadt Neuss ein Stärkungsprogramm für die Innenstadt unter Einbindung von Neuss Marketing und der Zukunftsinitiative Neuss (ZIN) initiiert, das zur dauerhaften Sicherung und Fortentwicklung der Innenstadt als Flanier- und Einkaufsbereich führen soll. Demgemäß wurde ein Beirat etabliert, bestehend aus Vertretern von Rat und Verwaltung sowie ZIN und Neuss Marketing. Dieser entwickelt konkrete Maßnahmen und Projekte, die den politischen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. „Wir überlegen gemeinsam, wie man Anreize schaffen kann, die Menschen in die Innenstadt zu locken“, sagt Christoph Napp-Saarbourg, Vorstandsvorsitzender von ZIN.

Jährlich stehen Haushaltsmittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung, um die Einkaufsstadt attraktiv und zeitgemäß zu halten und eine weitere Aufwertung der Innenstadt zu gewährleisten.

Bisherige Maßnahmen/Projekte:
Seitens des Beirats wurden in 2016 zwanzig Maßnahmen/Projekte als umsetzungsfähig identifiziert, die die Neusser Innenstadt als vielfältigen Erlebnis- und Begegnungs- und Einkaufsbereich fördern.

In den vergangenen beiden Jahren wurde freies W-LAN im Haupteinkaufsbereich installiert, verbunden mit einem sogenannten „Digitalen Schaufenster“, in dem die Geschäfte der Neusser Innenstadt präsent sind. „Die Erfahrungen zeigen, dass das Netz stabil ist und den Kapazitäten standhält. Wir wollen nun die Hotspots um weitere neun an Bushaltestellen ergänzen und die Suchmaschinenoptimierung angehen“, sagt Jürgen Sturm, Leiter Neuss Marketing. Weitere durchgeführte Maßnahmen sind die Ausweitung der Weihnachtsbeleuchtung, die Mitfinanzierung des Schützenglockenspiels, die Anschaffung von Bänken und Blumenschmuck sowie akute  Sanierungs-, Reparatur- und Pflegemaßnahmen. 2016 wurden rund 150.000 Euro ausgegeben.  

Ein Schwerpunkt ist die Aufwertung der Stadteingänge in Verbindung mit einem Lichtkonzept. Das Gesamtkonzept liegt vor, Planungsaufträge sind erteilt und in 2017 erfolgen erste bauliche Umsetzungen in den Bereichen Alte Post und Rheintor/Burggraben.

Ausblick:
Neben der Weiterführung der von ZIN und Neuss Marketing betreuten Maßnahmen steht in diesem Jahr die Umsetzung des Lichtkonzeptes in den Bereichen Neustraße/ Kulturforum Alte Post und Rheintor/ Burggraben im Fokus.

Der Platz vor dem Kulturforum Alte Post an der Neustraße soll durch den Einsatz von szenographischen Mitteln gestaltet werden. Über die herkömmliche Platzbeleuchtung hinaus wird daher eine temporäre Beleuchtung in Verbindung mit Veranstaltungen im Kulturforum vorgeschlagen.
Statische oder interaktive Projektionen auf den Platzflächen sollen auf Veranstaltungen aufmerksam machen und den Außenraum als Foyer miteinbeziehen. Im Sinne einer Bühnenbeleuchtung können bei Aufführungen auf dem Platz auch besondere Lichtstimmungen erzeugt werden. So kann der Vorplatz auch weiterhin bei Aufführungen in den Sommermonaten als Bühne genutzt werden.
Darüber hinaus soll das Gebäude auf allen Seiten eine neue Beleuchtung mit einer Lichtfarbe erhalten, die das Gebäude strahlen lässt. Zielgerichtete Spots sollen zudem einzelne Elemente der Schmuckfassade hervorheben.
Der Platz vor der Alten Post ist in das Wegenetz des historischen Stadtmauerverlaufs eingebunden. So soll auch entlang des Promenadenweges eine neue Beleuchtung installiert werden, die eine sichere Benutzung am Abend ermöglicht.

Im Bereich Burggraben werden punktuelle Eingriffe vorgeschlagen, welche die Besucherführung vom Ausgang des Parkhauses in die Innenstadt verbessern, und die das Stadtbild und die Aufenthaltsqualität im Umfeld der historischen Stadtmauer betreffen. Zudem soll die Erkennbarkeit des Stadteingangs/Durchgang an der Stadtbibliothek durch eine optische Erhöhung der Passage mit einer neugestalteten „[Light] Mark“ als Fußgänger-Leitsystem verbessert werden. Dieses sogenannte „[Light]Mark“ ist ein transparentes, wiederkehrendes Element mit indirekter Beleuchtung und Stadtsignet. Es soll Besuchern den Zugang in die Innenstadt erleichtern.

Der zweite Zugang zum nördlichen Teil der Innenstadt, der über den Treppenabgang und einen Fußweg entlang der Stadtmauer verläuft, soll durch eine offenere Gestaltung des Raumes ebenfalls einladender gestaltet werden. Durch die Entfernung von Strauchpflanzungen und Gehölzen entlang des Weges entstehen unter den hohen Bäumen transparent gestaltete Räume. Die Wegebeleuchtung soll auf gesamter Länge erneuert und das Beleuchtungsniveau angehoben werden. Das wuchtige Holzgeländer der Brücke sollte durch ein filigraneres Geländer ersetzt werden, das den Blick auf die Stadtmauer nicht unterbricht. Zudem wird Licht auf der Brücke installiert und der Durchgang besser beleuchtet.

Kosten:
Es stehen seit 2015 pro Jahr 300.000 Euro zur Verfügung. Bisher wurden in 2015 und 2016 rund 210.000 Euro verausgabt. Insgesamt sind für die Aufwertung der beiden Stadteingänge und für sogenannte wiederkehrende Kosten, wie W-LAN, Blumenschmuck und Maßnahmen der ZIN, rund 570.000 Euro gebunden, die im Jahr 2017 verausgabt werden. Somit stehen in 2017 rund 120.000 Euro für weitere Sofortmaßnahmen zur Stärkung der Innenstadt zur Verfügung.