Martha Graham Dance Company, Foto: Brigid Pierce

Internationale Tanzwochen

Die legendäre New Yorker Martha Graham Dance Company ist am Samstag, 17. Februar 2018, im Rahmen der Tanzwochen zu Gast in der Stadthalle Neuss.

„Tanz ist die verborgene Sprache Seele“, sagte die Ikone des Modern Dance Martha Graham. Die Besucherinnen und Besucher der Internationalen Tanzwochen Neuss können sich vom Wahrheitsgehalt dieses Ausspruchs am Samstag, 17. Februar 2018, 20 Uhr, in der Stadthalle Neuss, Selikumer Straße 25, überzuegen, wenn die Martha Graham Dance Company zu Gast ist.
Als Martha Graham 1991 im Alter von 97 starb, war sie längst eine Ikone des Modern Dance, die Kenner neben Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, Igor Strawinsky und James Joyce zu den führenden Künstlergrößen des 20. Jahrhunderts rechnen. Martha Graham hat das klassische Ballett revolutioniert und Generationen moderner Choreographen beeinflusst. „Ich möchte nicht verstanden, sondern gefühlt werden“, lautete ihr künstlerischer Anspruch, den sie spätestens seit 1926 – als sie in Manhattan die Martha Graham School of Contemporary Dance gründete – mit aller Konsequenz in die Tat umsetzte.
Die Martha Graham Dance Company, die aus dieser „Schule für zeitgenössischen Tanz“ hervorging, wurde weltberühmt und ist nunmehr, dank eines glücklichen Zusammenwirkens mit dem Holland Dance Festival und der Oper Bonn, zum zweiten Mal bei den Internationalen Tanzwochen Neuss zu Gast.

Die legendäre New Yorker Compagnie bringt Geschichte und Gegenwart auf die Bühne. Das Ensemble öffnet sich heutzutage verstärkt zeitgenössischen Choreographien, ohne ihre Erfolgsstücke zu vernachlässigen. So beginnt der Neusser Abend mit der Dark Meadow Suite, den Highlights aus einer umfangreicheren Arbeit von Martha Graham. Rituale aus Mexiko und den südwestlichen US-Staaten bildeten die Inspiration zu diesem Werk, dessen Originalmusik der bekannte mexikanische Komponist Carlos Chávez (1899-1978) geschrieben hat.
„In Dark Meadow wiederholen sich die Mysterien, die am Abenteuer der ewigen Suche teilnehmen“, so Martha Graham. Eine abstrakte Reise durch das Leben, die Suche nach einer Beziehung zu dem eigenen Selbst und zur Gemeinschaft – das ist der Inhalt dieser „Tanzsuite“, dem sich das kurze Ekstasis aus dem Jahre 1933 anschließt, das Virginie Mécène, die künstlerische Leiterin der Martha Graham School, rekonstruiert hat.
Ein Zeitsprung führt zu einem brandneuen Stück des Choreographen Sidi Larbi Cherkaoui: Mosaic ist von den Energien und der Sinnlichkeit des Nahen Ostens angeregt: »Seit meiner Kindheit bin ich der Ästhetik des Orients ausgesetzt, von der Kalligraphie bis zur Architektur, und vor allem das Mosaik hat mir immer eine Faszination gegeben. Ein kleines, mathematisch sich wiederholendes Muster führt zwangsläufig zu einem fertigen Werk, das ganz anders ist als die Einzelteile und viel größer als die Summe derselben«, erklärt der Künstler.
Der Abend endet mit dem sensationellen Chronicle, Martha Grahams Antwort auf die damals äußerst aktuelle Bedrohung durch den europäischen Faschismus. Sie weigerte sich, an den Olympischen Spielen von 1936 teilzunehmen, „weil ich mich nicht mit dem Regime, das solche Dinge möglich gemacht hat, identifizieren möchte. Darüber hinaus wären einige Mitglieder meiner Compagnie in Deutschland nicht willkommen.“ Statt dessen schuf Martha Graham ihr Chronicle.  
Tickets können über die Karten Hotline unter 02131/52699999 oder über das Internet unter www.tanzwochen.de bestellt werden (zuzüglich Versandkosten und zwölf Prozent Vorverkaufsgebühr).