Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz und Kurator Dr. Carl Pause.

Clemens Sels Museum

Römer zum Anfassen – Mythos und Fakten: Die neue Ausstellung macht die Welt der Römer durch Rekonstruktionen zum Anfassen und Ausprobieren erlebbar.

Blick in die Ausstellung: Trajanssäule im Clemens Sels Museum Neuss, Rekonstruktion der Farbfassung: Ritchie Pogorzelski - Foto: Clemens Sels Museum Neuss.Ob im Fernsehen, im Kino oder bei Stadtfesten: Bilder von Römern begegnen uns überall. Aber war die Welt der Antike wirklich so, wie sie heute oft dargestellt wird? Dieser spannenden Frage geht die neue Ausstellung des Clemens Sels Museums Neuss „Römer zum Anfassen – Mythos und Fakten“ nach. Viele Rekonstruktionen zum Anfassen und Ausprobieren machen die Welt der alten Römer erlebbar. „Anfassen ist in dieser Ausstellung ausdrücklich erwünscht. Wir haben uns bemüht, alle Sinne einzubinden und auf diese Weise durch verschiedene Zugänge die Beschäftigung mit der römischen Zeit erfahrbar zu  machen“, sagt Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz.

Nachbau eines Einbaums aus Pappelholz, Bau Jost Auler - Foto: Clemens Sels Museum Neuss. Vom Kupferstich, über Hollywood-Filme bis hin zur Virtual Reality: Unser Bild von den Römern ist einem beständigem Wandel unterworfen. Dies verrät ein Blick auf die Römerdarstellungen der letzten 400 Jahre, die immer auch den Geist ihrer Zeit widerspiegeln. Die Ausstellung zeigt, wie unterschiedlichste Lebensbereiche der römischen Vergangenheit rekonstruiert werden können. Zwar lässt sich die Vergangenheit nicht zweifelsfrei wiederherstellen, doch können uns gute Rekonstruktionen eine genaue Vorstellung von ihr geben. „Rekonstruktion ist auch immer eine Frage der Interpretation“, gibt Dr. Carl Pause, Kurator der Ausstellung, zu Bedenken.
Die Welt der Römer war bunt, sehr bunt. Dies zeigen nicht zuletzt die comic-artigen Reliefs auf der Trajanssäule in Rom, deren Farbfassung vor kurzem rekonstruiert wurde. Die Siegessäule, die im Jahr 113 n. Chr. in Erinnerung an die Eroberung Dakiens durch Kaiser Trajan eingeweiht wurde, enthält eine Fülle an Informationen und verrät uns, wie Waffen, Rüstungen und sogar Bauwerke des römischen Militärs einmal ausgesehen haben.

Oft gibt es aber verschiedene Möglichkeiten, Dinge zu rekonstruieren. Wie sahen die Rüstungen der römischen Soldaten im Detail aus? Wie schwer war ihre Ausrüstung? Waren ihre Tuniken rot oder grün? Nicht nur konventionelle Handwerkstechniken, sondern auch moderne 3D-Druckverfahren helfen bei der Rekonstruktion  römischer Lebenswelten und machen Fundgegenstände begreifbar.
Am Sonntag, 10. Juni 2018, heißt es dann: Die Römer kommen in das Museum. Akteure der Gruppen Cohors, Nervana und Romani Lupiani führen römisches Handwerk und römisches Militärwesen vor. Mit einem Museumsfest für große und kleine Besucher, spannende Mitmachaktionen und der letzten Gelegenheit zu Führungen geht die Sonderausstellung zu Ende. Der Eintritt an diesem Tag ist frei.


Diverse Rüstungen und Waffen - Foto: Angela van den Hoogen

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