Erster Inklusionstag
Am Donnerstag, 3. Mai 2018, fand der erste Inklusionstag in der Stadtbibliothek Neuss mit einem Frühstück, einer Ausstellung und einer Lesung statt.
Das vielfältige Programm wurde gemeinsam von der Stadtbibliothek mit der Inklusionsbeauftragten der Stadt Neuss, Mirjam Lenzen, zusammengestellt.
Bürgermeister Reiner Breuer wird den Inklusionstag zunächst mit einem Grußwort bei einem Frühstück für geladene Gäste eröffnen. Das Grußwort wird dabei erstmalig auch in die Gebärdensprache übersetzt. Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Verbänden und Förderschulen sind zu einem informellen Austausch eingeladen und die Stadtbibliothek präsentiert erstmalig ihren neuen Informationsflyer in „Leichter Sprache“. Außerdem werden die verschiedenen Angebote der Stadtbibliothek für Menschen mit Beeinträchtigungen in einer kurzen Führung in einfacher Sprache vorgestellt.
Um 12.30 Uhr wird anschließend die Ausstellung "Living Brilliance" mit Fotografien von David Marczynski eröffnet. In seinen beeindruckenden Bildern erzeugt der autistische Fotograf Orte voller Geheimnisse und Überraschungen. Insgesamt werden zwölf seiner Werke gezeigt, die zu einer veränderten Wahrnehmung einladen. Die Ausstellung wird bei freiem Eintritt bis Samstag, 2. Juni 2018, im Foyer der Stadtbibliothek zu sehen sein.
Der Inklusionstag schließt im Anschluss mit einer musikalischen Lesung. Die Autorin Maria Knissel und der Saxofonist Stephan Völker stellen den Roman „Drei Worte auf einmal“ vor. Das Buch, das auf den Erlebnissen von Stephan Völker beruht, erzählt die Geschichte der Brüder Christopher und Klaus. Christopher ist 13 Jahre alt, als Klaus mit dem Motorrad verunglückt und schwer behindert in die Familie zurückkehrt. Der große Bruder, der bis dahin für Christopher immer Vorbild war, ist völlig verändert, kann weder gehen noch sprechen. Mit Hilfe der Musik findet er im Laufe der Jahre jedoch Wege, um Klaus auf eine ganz eigene Art neu kennenzulernen und mit ihm zu kommunizieren. Zwischen den beiden „ziemlich besten Brüdern“ entwickelt sich eine intensive Beziehung, die fast ohne Worte auskommen muss. Doch wer nicht sprechen kann, sieht manchmal mehr: Am Ende ist es Klaus, der seinem Bruder den Weg zum Musikstudium weist. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt acht Euro und ermäßigt sechs Euro. Tickets sind nur an der Abendkasse erhältlich.