Stadtbibliothek
Im Rahmen des ersten Inklusionstages der Stadt Neuss präsentierte die Neusser Stadtbibliothek ihren neuen Flyer in "leichter Sprache".
Der erste Inklusionstag der Stadt Neuss ist vorbei - die Integration von Menschen mit Behinderung in die Mitte der Gesellschaft bleibt jedoch weiterhin ein wichtiges Thema. Die Stadtbibliothek Neuss zeigte jetzt im Rahmen der Veranstaltung, dass sie mit der Zeit geht und vor allem den Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen den Besuch der Bibliothek in Zukunft erleichtern wird. Das Ziel ist eine dauerhafte Willkommenskultur. Ein erster Schritt ist der dazu neu gestaltete Flyer in "leichter Sprache". Desweiteren soll im Laufe des Jahres auch der Eingangsbereich der Bibliothek umgestaltet werden, um auch Menschen mit körperlichen Behinderungen den Zugang zur Stadtbibliothek zu vereinfachen.
Hier geht es zum Info-Flyer der Stadtbibliothek in leichter Sprache.
Rückblick:
Gemeinsam mit der Inklusionsbeauftragten der Stadt Neuss, Mirjam Lenzen, wurde in Kooperation mit der Stadtbibliothek ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Bei einem Frühstück begrüßten Bürgermeister Reiner Breuer und Sozialdezernent Ralf Hörsken zunächst die geladenen Gäste, darunter auch viele beeinträchtigte Menschen. Die Rede Breuers wurde dabei zeitgleich von Gebärdendolmetscher Konstantin Krause übersetzt. Im Anschluss wurden die verschiedenen Angebote der Stadtbibliothek für Menschen mit Beeinträchtigungen in einer kurzen Führung in der einfachen Sprache vorgestellt.
Der nächste Programmpunkt war die Ausstellungseröffnung "Living Brilliance" mit Fotografien von David Marczynski. In seinen beeindruckenden Bildern erzeugt der autistische Fotograf Orte voller Geheimnisse und Überraschungen. Insgesamt werden zwölf seiner Werke gezeigt, die zu einer veränderten Wahrnehmung einladen. Die Ausstellung wird bei freiem Eintritt noch bis Samstag, 2. Juni 2018, im Foyer der Stadtbibliothek zu sehen sein. Ziel dieser besonderen Ausstellung ist neben der Unterstützung des Künstlers vor allem die Bewusstseinsbildung eines sensibleren Umgangs mit dem Thema Inklusion bei den Besucherinnen und Besuchern der Bibliothek.
Der Inklusionstag wurde am Abend mit einer musikalischen Lesung abgerundet. Die Autorin Maria Knissel und der Saxofonist Stephan Völker stellten den Roman „Drei Worte auf einmal“ vor. Das Buch, das auf den Erlebnissen von Stephan Völker beruht, erzählt die Geschichte der Brüder Christopher und Klaus. Christopher ist 13 Jahre alt, als Klaus mit dem Motorrad verunglückt und schwer behindert in die Familie zurückkehrt. Der große Bruder, der bis dahin für Christopher immer Vorbild war, ist völlig verändert, kann weder gehen noch sprechen. Mit Hilfe der Musik findet er im Laufe der Jahre jedoch Wege, um Klaus auf eine ganz eigene Art neu kennenzulernen und mit ihm zu kommunizieren. Zwischen den beiden „ziemlich besten Brüdern“ entwickelt sich eine intensive Beziehung, die fast ohne Worte auskommen muss. Doch wer nicht sprechen kann, sieht manchmal mehr: Am Ende ist es Klaus, der seinem Bruder den Weg zum Musikstudium weist.