Verein für Alte Friedhofskapelle
Kapelle wird wieder Ort der Begegnung
Die Alte Friedhofskapelle am Hauptfriedhof soll wieder ein Ort der Begegnung und des Gedenkens werden. Der neuromantische, quadratische und viergiebelige Kuppelbau war im Jahre 1902 nach den Plänen des Architekten Julius Busch entworfen worden. Er beruht auf einer von der Neusser Bankierswitwe Anna Le Hanne der Stadt Neuss angebotenen Stiftung. Jahrelang war die Alte Friedhofskappelle nicht in Benutzung und blieb der Öffentlichkeit verschlossen. Bis vor Kurzem wurde sie sporadisch von der Griechisch-Orthodoxen Kirche genutzt.
Im Sinne der Stifterin Anna Le Hanne
Die Kapelle wird nun zentrale Gedenkstätte für alle Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher der Friedhöfe und der Neusser Bürger-Schützen. Das Komitee des NBSV e.V. legt alljährlich am Vormittag des Schützenfestsamstages vor der Kapelle einen Kranz nieder. „Bislang war die Türe stets verschlossen und wir standen davor. Dies soll in Zukunft in der Kapelle geschehen“, so der Gedanke von Markus Jansen, Mitglied des NBSV-Komitees. Diese Überlegung greift thematisch auch den Gedanken der Stifterin auf. So lautete das ursprüngliche Patronat nach dem Willen von Le Hanne als Innenschrift über dem Eingang: „Apostel Bartholomäus und Mutter Anna; seit 1970 gewidmet ‚Unseren Toten, die in ferner Erde ruhen‘.“ Als im Jahr 1823 die Neusser zum ersten Mal ein Schützenfest feierten, sei die Bartholomäus-Kirmes als Termin ausgewählt worden, erklärt Jansen und ergänzt: „Bis heute ist in der Satzung des Schützenvereins der Beginn der Hauptfesttage am Bartholomäustag, Samstag, 24. August, oder der diesem Datum folgende Samstag festgelegt.“
Unterstützung von Bürgermeister Reiner Breuer
Großen Zuspruch, die Gedenkstätte wieder mit Leben zu befüllen, bekommt Jansen von Bürgermeister Reiner Breuer: „Die alte Friedhofskapelle ist ein historisches Schmuckstück, das den Neusser Bürgerinnen und Bürger nicht vorenthalten werden soll. Gleichzeitig wird das Andenken der Stifterin Le Hanne belebt“, so Bürgermeister Breuer, der die Initiative aktiv unterstützen will.
Mit dem noch zu gründenden Verein zum Erhalt und zur Förderung der Alten Friedhofskapelle sollen nun Spendengelder gesammelt werden. „Es wird ein Ort der Freude, des Friedens und der Trauer. Neben kleinen Trauerfeiern und Andachten könnten dort auch kleine Konzerte abgehalten werden“, so Jansen.
Erst kürzlich ist das undichte Dach der Kapelle repariert worden. Weitere Sanierungsmaßnahmen sind jedoch notwendig. Die Kapelle war zuletzt im Jahr 1970 instand gesetzt worden.