Kooperationsvertrag
Clemens Sels Museum und Berufskolleg Marienhaus fördern gemeinsam die Kulturkompetenz
Das Museum als Klassenzimmer
Die Begegnung mit Kunst als eine Form ästhetischer Erfahrungsmöglichkeiten spielt für die Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle. In den Bildungsgrundsätzen von Nordrhein-Westfalen gehört die ästhetische Bildung zu einem der zehn Bereiche für den Elementar- und Primärbereich. Das Clemens Sels Museum Neuss und die Fachschule für Sozialpädagogik des Marienhauses arbeiten bereits seit einigen Jahren im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unterricht am Original“ eng miteinander zusammen, um die Förderung der Kulturkompetenz voranzutreiben. Durch den jetzt geschlossenen Kooperationsvertrag wird das bereits etablierte Konzept noch einmal bekräftigt. Zur feierlichen Unterzeichnung kamen nun beide Parteien im Gartensaal des Museums zusammen.
Wie können pädagogische Fachkräfte die Selbstbildungsprozesse von Kindern über den Zugang zur Kunst fördern? Nach Ansicht von Ingrid Tüshaus, Kunstlehrerin am Erzbischöflichen Berufskolleg Neuss, Abteilung Marienhaus, ist die Grundvoraussetzung dazu, zunächst die Erzieherinnen und Erzieher selbst für diesen Bereich zu sensibilisieren. „Es gilt Hemmschwellen zu überwinden, da frühpädagogische Fachkräfte oft kaum mit bildenden Künsten in Berührung gekommen sind. Hier im Clemens Sels Museum ist für Jedermann etwas Ansprechendes dabei. Dadurch kann sich zunächst eine eigene Beziehung zur Kunst entwickeln, wodurch die Erzieherinnen und Erzieher später auch als Multiplikatoren in ihren Einrichtungen agieren können.“
Lisa Rybinsky vom Clemens Sels Museum ergänzte dazu: „An dem Projekt „Unterricht am Original“ arbeiten wir bereits seit 2017. Das Museum soll dabei als ein Ort des Erlebens präsentiert und wahrgenommen werden. Dazu wird auf einfachem Niveau ein Zugang zur Kunst geschaffen, der über die Lehrpläne den Weg zurück in die Praxis vor Ort findet. Kunst macht Spaß – das wollen wir sowohl dem Lehrpersonal als auch den Schülerinnen und Schülern vermitteln.“
„Das Kunstwerk als Ausgangspunkt der Betrachtung und als Impulsgeber für Kreativität auch im Elementarbereich zu verankern, ist uns ein wichtiges Anliegen. Daher ist es nur folgerichtig, die bereits gelebte Praxis nun auch um einen Kooperationsvertrag zwischen Schule und Museum zu ergänzen. Die kulturelle Persönlichkeitsbildung ist für die Vielfalt von zentraler Bedeutung“, so Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Direktorin des Clemens Sels Museums.
Als Wunsch für die Zukunft äußerte Schulleiterin Gerda-Maria Himmels: „Vielleicht lässt sich daraus perspektivisch sogar eine museumspädagogische Zusatzqualifizierung für unsere Erzieherinnen und Erzieher entwickeln. Diese würde ein weiteres Qualitätsmerkmal für unsere Ausbildung darstellen.“ Auch Dr. Christiane Zangs, Dezernentin für Schule Bildung und Kultur der Stadt Neuss, befürwortet den weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen.