Volkstrauertag 2020
Kranzniederlegungen trotz Absage der zentralen Gedenkveranstaltung am 15. November
Bürgermeister Reiner Breuer und Friedhofsdezernent Dr. Matthias Welpmann haben anlässlich des Volkstrauertages Kränze auf dem Ehrenfriedhof und Alliiertenfriedhof an der Rheydter Straße und einen weiteren am Zeughaus niedergelegt. Damit gedachten Breuer und Welpmann der Toten beider Weltkriege in Neuss. Bürgermeister Breuer ist qua Amt Vorsitzender der Ortsgruppe Neuss des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge Kreis Neuss e.V.
Auf der Kriegsgräberstätte des Neusser Hauptfriedhofes ruhen 625 deutsche Kriegstote, die bei Luftangriffen starben. Darunter auch 154 Frauen und Kinder. Von 331 ausländischen Kriegstoten, die auf einem räumlich abgesetzten Gräberfeld bestattet wurden, waren 210 sowjetische und 110 polnische Staatsangehörige. Auch dieser Opfer, die überwiegend als Zwangsarbeiter starben, gedachten Breuer und Welpmann.
Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens und der gültigen Coronaschutzverordnung des Landes NRW, konnte die üblicherweise stattfindende feierliche Gedenkstunde für die Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft am Volkstrauertag, Sonntag dem 15. November 2020, in diesem Jahr leider nicht stattfinden. Der Volkstrauertag mahnt zur Versöhnung, zur Verständigung und zum Frieden. Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neuss können gerne unter Einbehaltung der Corona-Schutzverordnung am Volkstrauertag oder auch an den Folgetagen die Gedenkstätten besuchen.
Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag und findet alljährlich zwei Wochen vor dem 1. Advent statt. In vielen Kommunen organisieren Mandatsträger, Mitglieder des Volksbundes, aber auch andere Vereine Gedenkveranstaltungen. Am Vortag führen Landtag NRW, Landesregierung NRW und Volksbund NRW traditionell eine gemeinsame zentrale Gedenkveranstaltung durch.
1922 ins Leben gerufen, diente der Volkstrauertag zunächst dem Gedenken der Toten des Ersten Weltkrieges. Die Nationalsozialisten benannten den Tag in „Heldengedenktag“ um und stellten ihn in den Dienst ihrer kriegsverherrlichenden Propaganda. Seit 1945 wird am Volkstrauertag auch der zivilen Opfer des Krieges gedacht. So treten neben die toten Soldaten auch die Frauen, Kinder und Männer, die in den besetzten Ländern und in Deutschland zu Opfern von Krieg und Gewalt geworden waren. Hierzu zählen ausdrücklich auch die Menschen, die aus politischen, religiösen, so genannten „rassischen“ oder anderen Gründen verfolgt und ermordet worden waren.
(Stand: 15.11.2020/Bu)