Wendersplatz

Rückblick auf die digitale Veranstaltung am 7. September 2021 | Ausblick auf den Entwicklungsprozess

1. Forum Wendersplatz am 7. September 2021: Bürger*innenbeteiligung

In der Ideenwerkstatt „Neuss Wendersplatz – Der Heimat einen Hafen geben“ befassen sich drei renommierte Planungsteams aus Architek*innen, Landschaftsarchitekt*innen und Verkehrsplaner*innen mit der zukünftigen Gestaltung und Nutzung des Wendersplatzes als zentralen Stadtbaustein am Rande der Neusser Innenstadt. Vom 7. bis 9. September 2021 fand dazu eine erste Arbeitsphase der Teams vor Ort statt.

Am 7. September 2021 wurde das 1. Forum Wendersplatz als Auftakt der Ideenwerkstatt für die Neusser Bürgerinnen und Bürger zur Information über den Erarbeitungsstand und den Verfahrensablauf durchgeführt. Das Forum diente aber auch dazu, von der Bevölkerung ein Meinungsbild zu Zielkonflikten der zukünftigen Nutzungen sowie Gestaltungsansprüchen des Wendersplatzes einzuholen sowie konkrete Ideen zu bestimmten Orten und Themen zu erhalten. Darüber hinaus wurden die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger über die weiteren Möglichkeiten der aktiven Beteiligung informiert.

Die Abendveranstaltung wurde aufgrund der pandemischen Lage in Teilen vor Ort im Familienform Edith-Stein in Neuss auf einem Podium sowie durch digitale Zuschaltung der Öffentlichkeit und weiterer Verfahrensbeteiligter durchgeführt und von rund 50 Personen besucht.

Die Veranstaltung wurde mit der Begrüßung durch Bürgermeister Reiner Breuer eröffnet. In seiner Einführung wies er auf die Bedeutung der Weiterentwicklung des Wendersplatzes hin, die nun mit dem ersten Schritt der Ideenwerkstatt unter dem Motto „Neuss Wendersplatz – Der Heimat einen Hafen geben“ erfolgen soll. Erste städtebauliche Bilder sollen die Potenziale einer zukünftigen Nutzung und Gestaltung des für die Neusser*innen zentralen Platzes in der Stadt aufzeigen, wofür drei renommierte Planungsteams gewonnen werden konnten.

Der Moderator des Abends, Professor Jörn Walter, Stadtplaner aus Hamburg, leitete in den Abend ein und wies auf die Besonderheit der hier gestellten komplexen Aufgabe hin – der Entwicklung eines Parkplatzes hin zu einem belebten Ort. Zudem begrüßte er alle digital zugeschalteten Personen und stellte die beteiligten Personen, die auf dem Podium vor Ort waren, nochmals vor. Dazu zählten Daniela Perner, Geschäftsführerin Innovation, Bildung, Fachkräfte der IHK Mittlerer Niederrhein, Bürgermeister Reiner Breuer sowie Christoph Hölters, Beigeordneter für Planung, Bau und Verkehr der Stadt Neuss.

Im Anschluss daran erfolgte eine Präsentation von Martin Ritscherle vom Büro scheuvens + wachten plus zum Verfahrensaufbau der Ideenwerkstatt sowie den Inhalten der Aufgabenstellung mit den zentralen Themen im Bereich Nutzungen, Städtebau, Verkehr und Freiraum, nach der die Planungsteams nun ihre Entwürfe ausarbeiten.

Nachfolgend stellten sich die drei qualifizierten und interdisziplinären Planungsteams persönlich vor, um der Öffentlichkeit einen Eindruck über ihre Arbeitsphilosophie und Herangehensweise an die komplexe Aufgabenstellung des Wendersplatzes zu vermitteln. Zudem wurden einzelne Beispielprojekte, die von den Teams in den vergangenen Jahren bearbeitet wurden, zur Verdeutlichung herangezogen. Als Teams stellten sich vor:

  • Dietrich I Untertrifaller Architekten, München (Architektur/Stadtplanung) (Federführung) zusammen mit Schulze + Grassov, Kopenhagen (Landschaftsarchitektur) und StetePlanung, Darmstadt (Verkehrsplanung)
  • JSWD Architekten GmbH & Co.KG, Köln (Architektur/Stadtplanung) (Federführung) zusammen mit LAND Germany, Düsseldorf (Landschaftsarchitektur) und BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinold Baier GmbH, Aachen (Verkehrsplanung)
  • MESS Stadtplaner Amann & Groß PartGmbB, Kaiserslautern (Architektur/Stadtplanung) (Federführung) zusammen mit GDLA Gornik Denkel Landschaftsarchitektur PartGmbB, Heidelberg (Landschaftsarchitektur) und Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt (Verkehrsplanung)

Nach einer Erläuterung zum Stadtraum, zu wesentlichen Eckpunkten der Aufgabenstellung für die Werkstattphase sowie der Vorstellung der Teams wurde eine Diskussionsrunde mit den Mitgliedern des Podiums sowie mit den digital zugeschalteten Beteiligten eröffnet. Dabei konnten sich die interessierten Bürgerinnen und Bürger mit Fragen und Anregungen intensiv einbringen. Diese Beiträge umfassten die Themenbereiche Städtebau und Architektur, Öffentlicher Raum und Verkehr und Erschließung sowie Nutzungen und Synergien und wurden von den Beteiligten auf dem Podium sowie weiteren digital zugeschalteten Expert*innen und Nutzer*innen umfassend beantwortet.

Nächste Schritte der Ideenwerkstatt

Im Anschluss an die Sitzung erfolgte die Ausarbeitung erster Entwurfsideen durch die drei Planungsteams vor Ort in Neuss. In diesen zwei Tagen konnten Rückfragen mit den zukünftigen Nutzer*innen geklärt sowie intensiv an den Entwürfen gearbeitet werden. Erste Ergebnisse wurden in einer nicht-öffentlichen Sitzung vor der Jury präsentiert, woraufhin diese den Teams weitere Handlungsrichtungen für die weitere Ausarbeitungsphase von zwei Wochen mitgegeben hat. Danach wird die Jury erneut tagen und in der Diskussion einen Entwurf auswählen, der die Basis für die weiteren Planungsschritte bildet.

Um die Öffentlichkeit sowie relevante Akteur*innen über die Ergebnisse der Ideenwerkstatt ebenfalls über die Ergebnisse der drei Planungsteams zu informieren und ein Feedback aus der Bevölkerung dazu zu erhalten, soll eine öffentliche Veranstaltung als 2. Forum Wendersplatz stattfinden. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und kurzfristig angepassten Vorgaben für Zusammenkünfte, ist das Format der Veranstaltung noch nicht abschließend festgelegt. Hierzu werden der Termin und das Format frühzeitig bekanntgegeben!

Der Hintergrund des Verfahrens

Der Wendersplatz ist einer der zentralen Orte in der Neusser Innenstadt, am Rande der Altstadt gelegen. Als Gelenk zwischen Altstadt, Rennbahn, der Achse zum Rhein und dem Hafenareal besitzt er einen besonderen Stellenwert im Neusser Stadtgefüge. Seine Nutzung als Parkplatz wird der prominenten Lage in der Stadt nicht gerecht. Eine weitere – auch zukünftig – wichtige Rolle spielt er im Zusammenhang mit dem Schützenfest.

Derzeit wird der Wendersplatz durch breite Straßenräume von der Altstadt abgetrennt. Ziel ist es, diese Trennwirkung durch die Rücknahme von Verkehrsflächen und der Schaffung von qualitätsvollen Übergangsmöglichkeiten für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu verringern und so den Wendersplatz „an die Altstadt anzubinden“. Gleichzeitig soll er als Trittstein in der Verbindung zwischen Innenstadt und Rhein – dem Rheinkorridor – dienen. Zusätzlich soll der Wendersplatz künftig mit einer publikumsintensiven Nutzung das Angebot der Neusser Innenstadt ergänzen. Um dafür qualitativ hochwertige Lösungen zu finden, wird diese Ideenwerkstatt mit anschließenden Realisierungswettbewerben durchgeführt.

Bürger*innenbeteiligung und die Beteiligung von Akteur*innen der Stadtentwicklung hat in Neuss eine lange Tradition. Die Einbeziehung von Eigentümer*innen, Anrainern, lokalen Akteur*innen, zukünftigen Nutzer*innen, Politik, Fachvertreter*innen und Interessensvertreter*innen sowie interessierten Bürger*innen wurde daher vor Start der Ideenwerkstatt intensiv durchgeführt und soll den Prozess weiterhin begleiten.

Der Film zum Projekt!

Bilder zum Wendersplatz, dem 1. Expertengespräch, Fakten und Statements der Teilnehmenden wurden in einem kurzen Film festgehalten (ca. 5 min. Länge):