Das Foto des Neusser Zeughauses von Karin Geiger ist auch Teil des Mappenprojektes "Wir" (Pigmentdruck auf FineArt Baryta, 2021).

CityARTists

NRW Kultursekretariat vergibt Kunstpreis | Fotografin Karin Geiger ausgezeichnet

Das NRW KULTURsekretariat (NRWKS) hat zum zweiten Mal die „CityARTists“-Preise an Künstlerinnen und Künstler aus Nordrhein-Westfalen vergeben. Unter den Preisträgern und Preisträgerinnen ist auch die für Neuss nominierte Fotografin Karin Geiger. Die Preise werden als Stipendium vergeben und sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden insgesamt zehn ausgewählte Künstlerinnen und Künstler in den Wirkungsfeldern Malerei, Skulptur, Fotografie und Installation, bis hin zu Grenzbereichen der Performing Arts. Der Preis richtet sich an professionelle Kunstschaffende über 50 Jahre, die ihren Wohnsitz und Arbeitsort in einer der Mitgliedsstädte des NRWKS haben.

Kunstpreis CityARTists vergeben_Foto Karin Geiger.jpgDie 21 Mitgliedsstädte des Kultursekretariates konnten zunächst jeweils eine Künstlerin oder einen Künstler von einer lokalen Jury für die Auszeichnungen vorschlagen lassen. Anschließend wählte eine Jury des NRWKS aus den Nominierten zehn Künstlerinnen und Künstler für den Preis aus. Ein Film zu den Nominierten sowie weitere Informationen zum Kunstpreis „CityARTists“ sind unter www.cityartists.de abrufbar.

Der Neusser Jury gehörten Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Direktorin des Clemens Sels Museum Neuss, Klaus Richter, Kurator und stellvertretender Leiter des Kulturforums Alte Post und Harald Müller, ehemaliger Leiter des Kulturamtes Neuss, an. Insgesamt nahmen sechs Neusser Kunstschaffende an dem Wettbewerb teil.

Die Empfehlung zugunsten Karin Geigers begründete die Neusser Jury wie folgt:
„Die Fotografin Karin Geiger ist eine stille Beobachterin des Alltäglichen. In dem für sie richtigen Moment entscheidet sie sich für ein Foto des Gesehen. Das entstandene Bild ist besonnen, unaufgeregt, sachlich. Im Fokus ihres Interesses stehen meist Menschen in ihren Umgebungen, die sich in einer Beziehung zueinander oder zum Raum befinden.

Auf kompositorische Tricks und Inszenierungen verzichtet sie, Zufälligkeiten ergeben sich und prägen die Szene. Dies unterscheidet sie von ihrem Lehrer Jeff Wall. Der Betrachter und die Betrachterin werden Zeugen eines Moments, der das Vorher und das Nachher in einem Geheimnis belässt. Es sind Bruchteile von Lebenseindrücken, wie man sie tagtäglich aufnimmt, aber selten speichert.

Durch dieses Festhalten im Foto wird uns Zeit und ihre Vergänglichkeit bewusst, ein ständiger Fluss, kein Halt. Nur das Betrachten solcher Momente in einer Fotografie, gibt uns ein Innehalten und die Möglichkeit, uns mit dem Moment bewusst zu werden und einen Nachhall zu verspüren, der sonst nicht zu erleben ist.

In diesem Unspektakulären liegt die große künstlerische Kraft der Fotografien von Karin Geiger. Neben ihrer internationalen Erfahrung zeigt sich in ihrem fotografischen Werk auch die enge Beziehung zur Stadt Neuss und ihren Menschen. Im Laufe der Jahre ist so ein dokumentarisches Werk entstanden, das auch ein Stück Stadtgeschichte von Neuss wiederspiegelt.“

(Stand: 26.10.2021, Kro)