Historisch
Barbarakirche
Vor langer Zeit sind viele Menschen
an der Krankheit Lepra gestorben.
Diese Zeit war das Mittelalter.
Keiner konnte Lepra heilen.
Andere Menschen konnten sich schnell
mit Lepra anstecken.
Alle Menschen mit Lepra kamen in ein Haus.
Sie sollten keinen mit Lepra anstecken.
So ein Haus nennt man
Leprosen-Haus oder Siechen-Haus.
Im Mittelalter war an diesem Ort ein Leprosen-Haus.
Zu dem Leprosen-Haus gehörte auch ein Raum,
in dem die Menschen mit Lepra beten konnten.
Der Raum war für die Heilige Barbara.
Christen glauben,
dass die Heilige Barbara den Kranken Schutz gibt.
Darum heißt die Kirche heute Barbara-Kirche.
Das Leprosen-Haus gab es bis zum Jahr 1712.
Den Raum zum Beten für die Heilige Barbara gab es
fast 90 Jahre länger.
Vor über 100 Jahren haben Arbeiter
den Hafen in Neuss größer gemacht.
Zu der Zeit ist ein neues Wohn-Viertel entstanden,
in dem viele Arbeiter gewohnt haben.
Das Wohn-Viertel war zwischen dem Hafen,
dem Bahnhof und einem Industrie-Gebiet.
Das Wohnviertel nannte man: Schlachthofviertel.
Daher kommt der Name:
Im Jahr 1905 kam in die Blücherstraße
ein neuer Betrieb.
Dort hat man Tiere getötet,
damit man das Fleisch essen kann.
So einen Betrieb nennt man: Schlachthof.
Der Pfarrer für das Schlachthofviertel kam
von der Kirche Sankt Marien.
Im Schlachthofviertel gab es keine Kirche.
Wenn es keine Kirche gibt,
kann der Gottesdienst auch woanders sein.
Der Gottesdienst war damals in einem Haus
in der Blücherstraße.
So ein Haus nennt man Not-Kirche.
Das Haus gehörte Friedrich Bünger.
Er hat Fässer verkauft.
Die Not-Kirche war aber bald nicht mehr groß genug.
Darum hat Hermann Schagen
die Barbara-Kirche geplant.
Die Familie Werhahn hat mit Geld geholfen,
die Barbara-Kirche zu bauen.
Die Kirche ist seit dem 13. Juli 1933 offen.
Zu der Zeit haben die Nazis in Deutschland regiert.
Die Barbara-Kirche ist die einzige Kirche in Neuss,
die zu der Zeit neu aufgemacht hat.
Darum heißt das Viertel auch Barbaraviertel.
Im Zweiten Weltkrieg fielen Bomben
auf das Barbaraviertel.
Die Bomben haben die meisten Häuser
kaputt gemacht.
Die Bomben haben auch viele Menschen getötet.
Auch bei der Barbara-Kirche ist viel kaputt gegangen.
Am Ende vom Zweiten Weltkrieg haben
nur noch wenige Menschen im Barbaraviertel gelebt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man
die Barbara-Kirche wieder aufgebaut.
Es kamen auch wieder mehr Menschen
ins Barbaraviertel zum Wohnen.
Ab dem Jahr 1953 gehörte die Barbara-Kirche
nicht mehr zur Kirche Sankt Marien.
Im Jahr 1957 bekam die Barbara-Kirche
einen Turm.
Der Turm war schon geplant,
als man die Barbara-Kirche gebaut hat.
In den Turm sollte auch eine Glocke.
Aber es war nicht genug Geld dafür da.
Darum hat man die Glocke
erst im Jahr 1961 eingebaut.
Im Jahr 1975 hat man einige Dinge
an der Kirche wieder neu gemacht.
Zum Beispiel:
- Den Raum mit dem Altar.
- Ein Bild, das der Künstler Peter Hecker
an die Wand gemalt hat.
Früher kamen mehr Menschen in die Kirche.
Darum gehört seit dem Jahr 2004 die Barbara-Kirche
wieder zur Kirche Sankt Marien.
Die Infos und Texte sind aus dem Stadt-Archiv Neuss.
Cornelius Uerlichs hat das Aussehen von der Info-Tafel geplant.
Die Neusser Bauverein AG hat die Info-Tafel bezahlt.
Leichte Sprache: © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V.,
Büro für Leichte Sprache. Alle Rechte vorbehalten.