5.6.1 Allgemeines
Die derzeitige Situation im Bereich des ruhenden Verkehrs ist durch sehr gegensätzliche Anforderungen geprägt. Einerseits sehen sich die Städte aufgrund ihrer heutigen Verkehrspolitik gezwungen, in Abhängigkeit von der Funktion des Zentrums ein ausreichendes Stellplatzangebot vorzuhalten, um gegenüber Nachbarstädten konkurrenzfähig zu sein. Andererseits besteht zunehmend der Wunsch, die Straßenräume des Stadtzentrums sowie der Stadtteilzentren unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer attraktiv umzugestalten und dafür u.a. die Flächen des ruhenden Verkehrs in Anspruch zu nehmen.
Besonders stark kommt dieses Spannungsfeld in Bereichen zum Tragen, in denen ohnehin schon zahlreiche konkurrierende straßenräumliche Nutzungsansprüche bestehen. Dabei handelt es sich um den Innenstadtbereich und die innenstadtnahen Wohn- und Mischgebiete sowie die zentralen Versorgungsbereiche der Nebenzentren. Dies macht sich v.a. in den Innenstädten durch überlastete Straßen, zugeparkte Geh- und Radwege und vermeidbare Parksuchverkehre bemerkbar. In den Neusser Außenbezirken sind in der Regel ausreichend Parkflächen verfügbar. Dadurch bedarf es in solchen Bereichen keiner einschränkenden Regelungen. Die folgende Analyse des ruhenden Kraftfahrzeugverkehr beschränkt sich daher ausschließlich auf die Innenstadt und gegebenenfalls auf die innenstadtnahen Bereiche.