4.3 Auswirkungen Straßennetz
Die leichte Reduzierung der Wegeanzahl und die Netzergänzungen führen zu einer veränderten Verkehrsbelastung innerhalb des Straßennetzes. Nachfolgend werden die wesentlichen Veränderungen in der Reihenfolge der vorgeschlagenen Maßnahmen dargestellt.
Innenstadtbereich / Hafenmole 1
Die Osttangente als künftig neue Verbindung aus der Neusser Nordstadt in die südliche Innenstadt und als Erschließungsstraße des Dienstleistungsstandortes Hafenmole 1 weist eine Verkehrsbelastung von rd. 16.000 Kfz-Fahrten pro Tag auf. In ihrer Verlängerung nach Norden steigt durch die Maßnahme die Verkehrsbelastung auf der Brücke über den Güterbahnhof von prognostizierten 12.000 auf rd. 16.000 Kfz-Fahrten pro Tag an. Im Gegenzug hierzu verringert sich die Verkehrsbelastung in der Further Straße auf rd. 11.000 Kfz-Fahrten/Tag, was einer Reduzierung um rd. 16 % entspricht. Die Verkehrsbelastung über den Theodor-Heuss-Platz nimmt um rd. 18 % ebenso deutlich ab.
Der Straßenzug Rheintor-/Batteriestraße wird durch die Osttangente erheblich entlastet. Die künftige Verkehrsbelastung dieses Straßenabschnittes beträgt bis zu 9.000 Kfz-Fahrten pro Tag, wodurch mehr als eine Halbierung der Verkehrsbelastung erreicht wird. Diese Entlastung ist notwendig, um die geplante Stadtbahnführung durch diesen Straßenzug realisieren zu können.
Die neue Straßenverbindung Osttangente führt zu einer Veränderung der Verkehrsströme in der Neusser Innenstadt mit leichten Mehr- und auch Minderbelastungen einzelner Straßenabschnitte. Die wichtige Ost-West-Achse Friedrichstraße – Zollstraße – Am Kehlturm weist künftig eine Verkehrsbelastung von 16.500 Kfz-Fahrten im Bereich der Friedrichstraße bis zu 10.400 Kfz-Fahrten pro Tag im Bereich Am Kehlturm und damit im Mittel rd. 6 bis 7 % weniger auf als ohne Osttangente.
Neusser Süden
Die anderen drei vorgeschlagenen Netzergänzungen liegen alle im Neusser Süden, der durch die weitere Entwicklung des Stadtteils Allerheiligen zusammen mit dem neuen S-Bahn-Haltepunkt und den Erweiterungen der hier vorhandenen Gewerbegebiete die größten strukturellen Veränderungen in Neuss erfährt. Durch die zudem vorgesehenen und vorgeschlagenen Maßnahmen verändern sich in diesem Bereich die Verkehrsströme erheblich.
Die Verbindungsstraße zwischen der K 7 und der L 142n (vgl. Bild 3/11) wird eine Verkehrsbelastung von 7.900 Kfz-Fahrten pro Tag generieren, womit die Verkehrsbelastung deutlich über dem für eine Umgehungsstraße geforderten Mindestwert von 6.000 Kfz-Fahrten pro Tag liegt. Die Verkehrsbelastung setzt sich aus Verlagerungen der Fahrten aus Hoisten und Weckhoven zusammen. Die Hochstadenstraße in Hoisten wird durch die neue Umgehungsstraße um rd. 40 % und die Grevenbroicher Straße in Weckhoven um 5 % entlastet. Im weiteren Verlauf weisen die Aurinstraße und der Nixhütter Weg um 10 bis 16 % geringere Verkehrsbelastungen gegenüber der Prognose ohne Maßnahmen auf.
Die Villestraße weist mit rd. 8.000 Kfz-Fahrten pro Tag die gleiche Belastung wie die Prognose ohne Maßnahmen auf. In der Verlängerung nach Allerheiligen, auf der K 30n steigt die Verkehrsbelastung um rd. 17 % auf 8.200 Kfz-Fahrten pro Tag an.
Die neue Verbindung Dieselstraße (vgl. Bild 3/10) wird künftig mit rd. 7.700 Kfz-Fahrten pro Tag belastet. Durch diese Verbindungsstraße wird die Ortsdurchfahrt von Norf um rd. 14 % entlastet.
Die neue Autobahnanschlussstelle Delrath (vgl. Bild 3/9) führt zu weiträumigeren Veränderungen der Verkehrsströme. Die Verkehrsbelastung auf der Autobahn A 57 steigt an, während die Belastungen auf den in die Innenstadt führenden regionalen Straßen, wie die B 9 und die L 380 in ihrem Verlauf entlastet werden. Im Bereich von Rosellerheide und Neuenbaum werden sich die Verkehrsströme verstärkt auf die A 57 ausrichten, wodurch sich die Verkehrsbelastung in Richtung A 46 nach Westen reduzieren und nach Osten hin zur A 57 mit rd. 5 % leicht ansteigen. Der Quell- und Zielverkehr von Neuss in Richtung Süden wird statt der AS Dormagen vermehrt die künftige Autobahnauffahrt Delrath nutzen. Gleichzeitig werden Verkehre aus dem Bereich Nievenheim/Straberg in Richtung Düsseldorf bzw. Norden, die heute über die AS Dormagen auf die Autobahn fahren, vermehrt die neue AS Dormagen-Delrath nutzen. Hierdurch ergibt sich auf der L 380 zwischen K 30 und Nievenheim eine mit rd. 3 % leichte Verkehrszunahme.
Aus Richtung Dormagen wird die überwiegende Anzahl der Fahrten die Zufahrt über die B 9 zur AS suchen. Dies ist vor allem durch die hier in unmittelbarer Nähe zur Anschlussstelle ausgewiesenen Industrie- und Gewerbegebiete begründet.