26.06.2024 - Auftaktveranstaltung Kinderschutzentwicklungsplan für die Stadt Neuss

Instrument zur zielgerichteten Vermittlung von Hilfen durch das Jugendamt

Am 22. Juni 2024 fand die Auftaktveranstaltung zur Erstellung eines Kinderschutzentwicklungsplans (KSEP) für die Stadt Neuss im Marienhaus in Neuss statt. Eingeladen hatte das Jugendamt der Stadt Neuss. Neben der beauftragten Stiftung Sozialpädagogisches Institut aus Berlin (SPI) nahmen die stimmberechtigten Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sowie Vertreter*innen der vielfältigen Träger und Akteure aus der Kinder- und Jugendhilfe in der Stadt Neuss an der Veranstaltung teil.

Mit dem KSEP soll ein Instrument geschaffen werden, welches Hilfen durch das Jugendamt schneller vermittelt. Insbesondere soll der KSEP das Zusammenwirken von Schulen, Kindertageseinrichtungen sowie den eingesetzten Hilfen (z.B. Sozialpädagogische Familienhilfe) fördern. Ziel dabei ist es, schnell passgenaue Unterstützung in die Familien zu vermitteln. Für die schnellstmögliche Bereitstellung von Hilfen ist die Einrichtung einer Beratungs- und Entwicklungsaufsicht geplant.

Analog den örtlichen Kindertagesbetreuungsplänen oder den Brandschutzbedarfsplänen sollen mit dem Kinderschutzentwicklungsplan (KSEP) systematisch die zentralen Kinderschutzbedarfe von Kindern und Jugendlichen als auch die Leistungsfähigkeit des örtlichen Kinderschutzsystems bewertet werden. Zu diesem Zweck wurde zusammen mit der Stadt Köln das SPI beauftragt. Neuss und Köln dienen für das Land Nordrhein-Westfalen als Pilotkommunen. Mit der Entwicklung eines KSEP kommen die Kommunen Köln und Neuss explizit ihren kinderschutzbezogenen Aufgaben des NRW-Kinderschutzgesetzes nach.

Nach der Begrüßung durch die Beigeordnete für Jugend, Bildung und Kultur, Ursula Platen und der Direktorin des SPI Anette Berg folgte der wissenschaftliche Input durch Herrn Professor Dr. Dirk Nüsken (SPI) zu den Grundüberlegungen und zur Umsetzung inklusive der zu erreichenden Meilensteinen. Im weiteren Verlauf konnten die Teilnehmenden in vier themenbezogenen Workshops zum Kinderschutzes Input geben und sich untereinander austauschen. In der Mittagspause wurden von Kindern und Jugendliche mit Unterstützung der Jugendeinrichtung InKult selbst produzierte Filme zum Thema Kinderschutz präsentiert.

In der Stadt Neuss gibt es bereits zahlreiche Angebote im Bereich des Kinderschutzes. Durch die gemeinsame Arbeit mit den Akteuren soll eine Verbesserung der Angebotsstruktur, insbesondere durch eine zielführende und bedarfsgerechte Analyse, erreicht werden. Als weitere Akteure in diesem Prozess werden unter anderem die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Schulaufsicht sowie Schulen und Kitas mit eingebunden.

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