10.08.1999 - Musikalische Revue „Linie 1“

Nach dem „Mann von La Mancha“, „Winnifred“, „Carousel“ und...

... den „Missratenen“ präsentieren Musikschule und Schule für Kunst und Theater der Stadt Neuss ein neues gemeinsames Projekt. Als Co-Produktion der beiden Kultureinrichtungen wird im September die musikalische Revue „linie 1“ von Volker Ludwig im Neusser Globe an der Galopprennbahn zur Aufführung kommen.

„Die Produktion - oder warum Alte Post und Musikschule immer noch Musicals produzieren“

Die von uns ausgewählten Musicals befassen sich mit Tendenzen, Gefühlen, Zeitströmungen, Themen, die sehr gezielt verschiedene Zielgruppen (unter anderem Jugendliche und „junge Erwachsene“) ansprechen. Dadurch gibt es viele, vor allem junge Menschen, die Lust haben, in einem dieser Musicals eine aktive Rolle zu spielen. „Aktivität statt Konsum“ ist einer der wichtigsten Beweggründe der beiden Institutionen für diese Kooperationen. Die Region hat viele Talente. Dies hat sich in den vergangenen Produktionen immer wieder bestätigt. Diese Talente - Amateure und angehende „Profis“ gleichermassen - zu fördern und zu fordern ist eine weitere wichtige Zielsetzung für uns. Der Erfolg und die starke Nachfrage bei Publikum und Aktiven in den vergangenen Produktionen hat eine Art „Sachzwang“ entstehen lassen. Produktionen dieser Art im Globe-Theater erhöhen den Innenstadtwert von Neuss.

„Tue Gutes und rede darüber - zur Werbung und den Karten“

Die vierte Co-Produktion für das Globe-Theater ist die loweste unserer low-budget-Projekte. Mit wenigen angesparten Resten aus dem Vorjahr, ansonsten nur mit Bordmitteln stellen wir mit enthusiastischem Einsatz aller Beteiligten dieses „Ding“ auf die Bühne. Wir sind deshalb, besonders was das Werben anbetrifft, auf die großzügige Mithilfe anderer, das heißt vor allem der lokalen und regionalen Presse angewiesen. Zum ersten Mal in der vierjährigen Geschichte unserer Zusammenarbeit wurden Faltblatt und Plakat von einer ehemaligen Schülerin der Alten Post gestaltet, die vor kurzem in Krefeld ihr Graphik-Design-Studium abgeschlossen hat: Astrid Klerx aus Neuss. Um den Vorverkauf so professionell wie möglich zu gestalten, haben wir das NRW-Ticket-System einbezogen. Überall, wo es Verkaufsstellen gibt, die an dieses System angeschlossen sind, kann man nun Karten für „Linie 1“ erhalten - in Neuss gibt es einen direkten Kartenvorverkauf bei Platten-Schmidt und an der Tourist-Info neben dem Rathaus. Aber auch Spätentschlossenen soll die Tür nicht vor der Nase zugeschlagen werden - noch nie haben wir abends jemanden weggeschickt, das heißt es gibt eine Abendkasse am Globe, die es zu nutzen lohnt.

„Das Team - oder von was eine Produktion lebt“

Die Leute, die die Kunst ins Spiel bringen: Ulrich Mokrusch (Regie), Georg Corman (Musikalische Leitung), Timo Dentler (Bühne und Kostüm), Regine Schmitz (Einstudierung Gesang), Yorgos Theodoridis (Choreographie).

Die Leute für die Werbung:
Astrid Klerx (Plakat/Faltblatt), Hans Ennen (Pressearbeit), Ricarda Niks (Fotos).

Die Leute für Technik und Kommunikation:
Nicole Pantosky (Regieassistenz), Michael Kloss (Lichttechnik), Firma Assmann (Tontechnik).

Und die Leute, die überall reinreden:
Thomas Brandt, Hans Ennen, Reinhard Knoll (Projektleitung).

„Das Globe als Spielort“

Das Globe-Theater ist schon ohne Bühnenbild ein Bühnenbild. Es ist ein vielen Zuschauern fremder Innenraum, der mit keinem anderen uns bekannten vergleichbar ist und daher sofort die Bereitschaft zum Eintauchen in eine Phantasiewelt auslöst - ein idealer Rahmen für eine Produktion, die sich mangels Finanzstärke kein aufwendiges Bühnenbild leisten kann. Die Enge des zylindrischen Raumes, die Höhe, aus der die Zuschauer von zwei übereinander gelegenen Rängen aus immer noch aus großer Nähe das Bühnengeschehen verfolgen können, macht ihn besonders attraktiv. Die eingeschränkten Möglichkeiten, sich auf der Bühnenbene zu bewegen, werden ausgeglichen durch die Chance, das Spiel sich in der Vertikale entwickeln zu lassen beziehungsweise von außerhalb des Gebäudes aus direkt in den Innenraum und ins Spielgeschehen vorzustossen. Mit wenigen, aber entscheidenden technischen Mitteln und Requisiten wird das Ambiente von U-Bahn-Stationen und -zügen hergestellt - welche Erfindungen und Findungen dazu gemachtwurden, kann und soll noch nicht verraten werden. Das Bühnenbild zu diesem Stück wird von einem jungen Bühnenbildner entworfen, der vor kurzem in Düsseldorf an der Akademie bei Professor Kneidl sein Studium abgeschlossen hat, von Timo Dentler. Zum ersten Mal in den vergangenen vier Jahren ist es uns mit Timo Dentler gelungen, einen Mitarbeiter zu finden, der eine kleine Gruppe von Schülern der Alten Post betreut, die am Thema Bühnenbild interessiert sind und bei der Entwicklung der Produktion „Linie 1“ mitarbeiten.

„Kleinvieh macht auch Mist - unsere Sponsoren“

Das Arbeitsteam von „Linie 1“ freut sich über große Hilfe mehrerer Firmen, Personen und Institutionen, die bei der Beschaffung von Materialien und Requisiten behilflich gewesen sind oder sein wollen: das Sanitätshaus Hartmann, das Beerdigungsinstitut Broich-Stupp, das Lukas-Krankenhaus, die Firma Europa-Carton im Heerdter Hafen, die Neusser Hafenbetriebe, die Deutsche Städte-Reklame in Krefeld, die Stadtreinigung Neuss GmbH, das Unternehmen Trinikens, die NIAG in Moers, die Stadtwerke Neuss GmbH, die Rheinbahn-AG in Düsseldorf und das Strassenbahn-Museum in Hannover.

„Musiktheater-Pläne für 2000“

Natürlich ist bereits für das Jahr 2000 das nächste Musical geplant. Es soll ein Stück sein, das sich besonders mit Kindern beschäftigt - das aber kein Kindermusical, sondern ein Musical „für alle Generationen“ ist. Oliver nach dem Roman von Charles Dickens mit der Musik von Lionel Bart wird im September 2000 über die „Globe-Bühne“ gehen. Regie wird Hans Ennen führen, die musikalische Leitung übernimmt Reinhard Knoll. Übrigens: im nächsten Jahr feiert die Musicalkooperation Alte Post-Musikschule fünfjähriges Bestehen. Damit ist auch noch einmal ein wichtiges Stichwort gefallen: Kooperation. Derzeit wird oft und immer öfter darüber gesprochen. Nach fünf Jahren Musicalproduktionen sind beide Institute stolz darauf, dass durch die Kombination von verschiedenen Fachleuten aus beiden Arbeitsbereichen (Gesang, Korrepetition, Komposition, Orchesterarbeit, musikalische Leitung, Schauspiel, Regie, Bühnenbild, Kostüme, Tanz, Technik, Orga und vieles mehr) diese Produktionen ein hohes Maß an Qualität erreicht haben. Durch das Zusammenspiel dieser Kräfte entstehen Aufführungen, die sogar manchmal vergessen lasen, dass „Amateure“ auf der Bühne stehen.

„Und wann geht es los? oder unsere Aufführungstermine“

Premiere Freitag,    10. September 1999, 20 Uhr
Montag,     13. September 1999, 20 Uhr
Freitag,    17. September 1999, 20 Uhr
Samstag,    18. September 1999, 20 Uhr
Donnerstag, 30. September 1999, 20 Uhr
Freitag,     1. Oktober   1999, 20 Uhr
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