14.02.2001 - Hafen-Bilanz 2000
Mit einem Güteraufkommen von über 2,8 Millionen Tonnen hat die Neusser Eisenbahn ...
...im abgelaufenen Jahr 2000 ein Rekordergebnis in ihrer über 110jährigen Geschichte erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr fuhren die acht im Neusser Hafen betriebenen Traktionsmaschinen ein Plus von 21 % ein. Damit hat die Neusser Bahn wiederum ihre hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp und Hafendirektor Ludwig von Hartz stellten der Öffentlichkeit jetzt die aktuellen Bilanzzahlen des Schiffsgüterverkehrs, der hafeneigenen Verladeanlagen und der Neusser Eisenbahn im Rahmen eines Pressegesprächs vor.
Trotz struktureller Veränderungen haben steigende Wachs¬tumsraten beim Export und eine zunehmende Binnennachfrage der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr neue Impulse verliehen. Eine Entwicklung, die sich auch im Neusser Hafen nachzeichnen läßt. So verbirgt sich einerseits hinter dem starken Rückgang bei der Gütergruppe „Feste Brennstoffe“, die im letzten Jahr anhielt, die Abkehr von der Hausbrandkohle. Auf der anderen Seite hat die Speiseöl- und Futtermittelindustrie für den Neusser Hafen weiter an Bedeutung gewonnen. Mit rund 42 % belegt so die Gütergruppe „Andere Nahrungs- und Futtermittel“ den absoluten Spitzenplatz im gesamten Neusser Schiffsgüterverkehr. Rückgänge gab es dagegen bei den Gütergruppen „Baustoffe“ und „Chemische Erzeugnisse“.
Was beim wasserseitigen Verkehr der Transport von Nahrungs- und Futtermitteln ist, sind bei der Neusser Eisenbahn die KLV- und PKW-Verkehre. Sie erreichten einen Anteil von 66 % am Gesamttransportaufkommen der Neusser Bahn. Die hafeneigenen Verladeanlagen inklusive Container-Krananlagen schlugen im vergangenen Jahr rund 2,1 Millionen Tonnen Güter um.
Gleichzeitig mit dem allgemein einhergehenden Strukturwandel wurde in Neuss im vergangenen Jahr die Diskussion über die Fortentwicklung des Hafens belebt. So prüfte das Fraunhofer Institut für Materialfluß und Logistik in Dortmund eine mögliche Kooperation der Hafenbetriebe der Stadtwerke Düsseldorf und des Centralhafens Neuss. Die Gutachter kamen zu dem Ergebnis, daß durch die Bildung einer eigenständigen Gesellschaft mit gemeinsamer Hafenleitung und Organisation größtmögliche Synergien ausgeschöpft werden können. Das Gutachten betonte jedoch gleichzeitig auch, daß für eine positive Entwicklung dieser Kooperation klare und langfristige Vorgaben für die Nutzung und Eigentumsverhältnisse der vorhandenen und möglichen Erweiterungsflächen erforderlich sind.
Im vergangenen Monat hat die Stadt ein weiteres Gutachten bei der Firma PWC Deutsche Revision - Price Waterhouse Coopers - in Auftrag gegeben. Ziel ist, die fiskalischen und juristischen Aspekte einer Fusion darzulegen. Frühestens Ende März wird die Studie vorliegen. Als weiteres Thema werden zur Zeit in der Politik die Nutzungsänderung und die städtebauliche Neuordnung wesent¬licher Hafenareale im Einzugsbereich des Hafenbeckens I diskutiert.