12.03.2002 Initiative aus Neuss und Geldern: Reisemobiltourismus am Niederrrhein
"Förderung des Reisemobil-Tourismus am Niederrhein" war das Thema einer Veranstaltung im Neusser Zeughaus, ...
...zu der die Neusser Tagungs & Tourismus GmbH (NTTG) und die Stadt Geldern jetzt in Abstimmung mit den drei Tourismusverbänden des Niederrheins eingeladen hatte. Fast 40 Vertreter von Städten und Gemeinden, von Hotels und Reisemobilhändlern, von Freizeiteinrichtungen und gastronomischen Betrieben informierten sich über diese boomende Freizeit- und Urlaubsform. Bürgermeister Herbert Napp, der die Gäste begrüßte, wies darauf hin, daß auch die Stadt Neuss diesen Trend erkannt habe."Wir prüfen zur Zeit über die NTTG, an welchen Stellen im Stadtgebiet Stellplätze realisiert werden können. Hans Mietzen, der als Geschäftsführer der NTTG den Anstoß zu der gemeinsamen Initiative der drei Tourismusverbände gegeben hatte, moderierte die Veranstaltung im Zeughaus und betonte, daß mit dieser Freizeitform ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor verbunden sei. In den letzten 10 Jahren habe sich der Bestand an Reisemobilen in Deutschland mit jetzt rund 450.000 mehr als verdoppelt. Gerade der Niederrhein biete für den Reisemobil-Touristen schon eine Vielzahl von Stellplätzen, hochinteressante Angebote aus dem Kultur- und Freizeitbereich sowie eine beachtenswerte Gastronomie. Auch die Stadt Neuss öffne sich diesem Thema. Mietzen:"Ein Neusser Hotelier hat bereits Stellplätze eingerichtet. Die Skihalle Neuss wird dies auf unsere Bitte hin in Kürze tun. Weitere Plätze sind in Vorbereitung." Eicke Schuürmann, Journalist der Zeitschrift "Promobil" , berichtete, daß es bundesweit inzwischen mehr als 2100 Stellplätze gebe. Schuürmann:"Die Zahl an Stellplätzen steigt rasant. Individuelles Reisen im Reisemobil liegt im Trend. Nach einer Umfrage des Deutschen Tourismusverbandes investiert die Crew eines Reisemobils durchschnittlich mehr als 75 Euro am Tag in Lebensmittel, Gastronomie, Kultur und Shopping". Mit der Frage, wie Stellplätze aussehen müssen, beschäftigte sich Gerhard Reich, der als Unternehmer im Süddeutschen arbeitet und als "Stellplatz-Papst" gilt. Sein Unternehmen stellt unter anderem Ver- und Entsorgungsanlagen für Reisemobil-Stellplätze und Stromanlagen her. Als Mann der Praxis zeigte sich Heinz-Theo Angenvoort aus Geldern, der dort bereits zahlreiche Stellplätze an Freibädern, Hotels und Parkflächen initiiert und umgesetzt hat. Angenvoort: "Die Investitionen müssen nicht hoch sein. Ebene, befestige Flächen in stadtnaher oder ruhiger Lage reichen zunächst." Geldern ist inzwischen bundesweit als "reisemobilfreundliche Gemeinde" bekannt. Davon profitieren, so Angenvoort, der örtliche Handel und die Gastronomie, aber auch andere Dienstleister. Die Stadt Geldern beziffert die Umsätze aus dem Reisemobiltourismus auf rund 400.000 Euro jährlich. Als Ergebnis der Veranstaltung wurde die Einrichtung einer kleinen Arbeitsgruppe beschlossen, die für den gesamten Niederrrhein eine Bestandaufnahme der vorhandenen Stellplätze machen soll, sich im zweiten Schritt um die Einrichtung weiterer Plätze bemüht und schließlich die vorhandenen gastronomischen, kulturellen und Event-Angebote zusammenführt und den Reisemobil-Touristen näherbringt. *