06.08.2002 - Über fünf Millionen Euro für Hochwasserschutz in Grimlinghausen
Um Städte und Dörfer am Rhein vor immer wieder auftretenden Überschwemmungen zu schützen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts damit begonnen, den Fluß mit aufwendigen baulichen Maßnahmen einzudeichen und zu begradigen.
Während der Rhein früher über die Ufer treten und sich ausdehnen konnte, führten die neuen Eindeichungen wegen der Abflussbeschleunigung des Wassers zur Erhöhung der Hochwasserspitzen. Aus diesem Grunde mussten die Deiche wiederum erhöht und verstärkt werden. Zwei der insgesamt drei Polder im Stadtgebiet von Neuss, die Polder Stadt und Uedesheim, sind inzwischen hochwassersicher. Der Polder Grimlinghausen dagegen befindet sich noch im Ausbau. Da die alte Hochwasserschutzmauer aus dem Jahre 1926 nicht mehr den heutigen Erfordernissen entsprach, wird sie seit 2000 in drei Bauabschnitten für insgesamt rund 5,5 Millionen Euro einer umfangreichen Sanierung unterzogen. Jetzt ist gerade mit dem Bau des zweiten Abschnitts begonnen worden. Er sieht die Sanierung und den teilweisen Neubau der Hochwasserschutzmauer vom Deichtor in Höhe Reuterhof bis zur Erftmündung vor. Vor Baubeginn hatte die Stadt mit allen Anwohnern eine Regelung bezüglich der angrenzenden Grundstücke getroffen. Die alte Hochwasserschutzmauer wird zunächst zirka zwei Meter abgebrochen. Anschließend wird eine neue Wand in L-Form aufbetoniert. Die Hochwasserschutzwand wird rheinseitig verklinkert und erhält eine Abdeckplatte. Die Arbeiten werden voraussichtlich im November 2002 abgeschlossen sein und kosten rund 850.000 Euro.Bereits im August 2000 wurde der Startschuss für den Neubau der Hochwasserschutzmauer "Am Röttgen", von Wittgenshof bis zur ehemaligen Pappenfabrik, gegeben . Er verursachte Kosten in Höhe von rund 1.350.000 Euro. Der dritte Bauabschnitt schließlich sieht die Sanierung der Hochwasserschutzmauer im Abschnitt Rheinuferstraße vom Deichtor bis zur ehemaligen Pappenfabrik vor. Dieser Bauabschnitt ist zur Zeit in der baureifen Planung. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2003 durchgeführt. Die alte Hochwasserschutzmauer wird dann ebenfalls zunächst bis zur Straßenoberkante abgetragen. Danach entsteht eine neue, auf Bohrpfählen gegründete Mauer. Landseitig ist neben der neuen HWS-Mauer ein hochgelagerter Promenadenweg mit Sitzgelegenheiten und künstlerischen Elementen geplant. Die Kosten dafür: zirka 3.300.000 Euro.*