09.11.2009 - Theorien und Leben Einsteins im Neusser Hafen - Ausstellungsschiff präsentiert Wissenschaft zum Anfassen
Neuss (PN/Ja). Bürgermeister Herbert Napp begrüßte heute Mittag die Ausstellungsleiterin Dörte Blischke und die Crew der MS Einstein im Neusser Hafen.
Bis morgen liegt das Ausstellungsschiff zum Leben und den Theorien Einsteins im Hafenbecken 1 vor Anker. Auf über 500 m² Ausstellungsfläche begegnen die Besucherinnen und Besucher dem Menschen Albert Einstein und erleben, wie seine Theorien in der heutigen Forschung und Entwicklung weiterwirken. Auf einem begleitenden „Zeitstrahl“ ist Einsteins Lebensweg dargestellt, während sich seine Theorien spielerisch über Exponate erschließen.
Bereits zum vierten Mal ist das Ausstellungsschiff von „Wissenschaft im Dialog“ von Mai bis September auf deutschen Flüssen unterwegs. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos. Die MS Einstein richtet sich an Interessierte aller Altersgruppen. Ziel ist es Berührungsängste abzubauen und das Interesse an Technik und Naturwissenschaften zu wecken.
Die Ausstellung zeigt, dass heutige technische Anwendungen wie Laser oder GPS ohne Einsteins Forschungen nicht möglich wären. Grundlage für die moderne Laserforschung beispielsweise war Einsteins Theorie zur Stimulierten Emission. Heutzutage finden sich Laser in jedem CD- oder DVD-Player, um die Daten auszulesen. Solche Laser werden auch in der Messtechnik verwendet. Was man damit vermessen kann und wie das funktioniert, zeigt ein Laser-Lichtschnittsensor. Die Erkundung des Schwerefelds der Erde, die unseren runden Planeten inzwischen als wenig gleichmäßige „Erdkartoffel“ ausweist, beruht auf Einsteins Forschungen zur Gravitation. Auch dies wird in einem Exponat erklärt.
Einstein hatte erkannt, dass Raum und Zeit nichts Absolutes sind. So gehen bewegte Uhren langsamer und bewegte Maßstäbe sind verkürzt. Leichter vorstellen können Laien sich das möglicherweise, wenn sie – wie in einem Versuch simuliert – auf einem Fahrrad mit annähernder Lichtgeschwindigkeit durch die Altstadt von Tübingen sausen und erleben, wie der Raum um sie herum sich verändert.
In der Austelllung werden Einsteins Theorien und deren aktuelle Anwendungen in verschiedene Themeninseln erläutert. So werden die spezielle Relativitätstheorie, die Masse-Energie-Äquivalenz, die allgemeine Relativitätstheorie sowie Kosmologie, Photoelektrischer Effekt und Stimulierte Emission den Besuchern nahegebracht.
Im Ausstellungsbereich „Einstein und ich“ können die Besucherinnen und Besucher gedanklich experimentieren und spielerisch ihr räumliches und physikalisches Vorstellungsvermögen testen. In der Mediazone werden zahlreiche informative und unterhaltsame Filme gezeigt, so beispielsweise über die Sumatraexpedition im Jahr 1929, bei der ein erster experimenteller Beweis für Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie gefunden wurde
Vieles darf angefasst und ausprobiert werden. Das ist das Motto des schwimmenden Science Centers. Exponate zum Mitmachen sollen die Neugierde der Besucherinnen und Besucher wecken und zu Fragen anregen. In der Ausstellung stehen junge Wissenschaftler als „Ausstellungslotsen“ zur Verfügung um Fragen zu beantworten und Einzelheiten zu erklären.
Die Exponate sind von der Fraunhofer Gesellschaft, der Helmholtz Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und dem Max-Planck-Gesellschaft zur Verfügung gestellt worden, außerdem beteiligt sind die Universität Tübingen und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Der sehenswerte Einblick in das Leben und die Theorien Einsteins wird von „Wissenschaft im Dialog“ realisiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft finanziell unterstützt.
Die Ausstellung ist täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Für Schulkassen und größere Gruppen steht ein Online-Buchungssystem zur Verfügung. Mehr zur MS Einstein und alle ihre Ankerplätze sind unter www.ms-einstein.de verzeichnet.
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