06.03.2007 - Jüdische Kulturtage in Neuss
Neuss (PN/kl). Unter dem Motto „Neue Töne – jüdisches (er)leben“ laden 14 Städte gemeinsam mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein zum dritten Mal zu den Jüdischen Kulturtagen ein.
Bis zum 1. April 2007 erwarten die Besucher mehr als 270 Veranstaltungen und künstlerische Darbietungen aus Literatur, Film, Musik, Tanz und Theater, zahlreiche Ausstellungen und vielfältige Begegnungsprojekte der jüdischen Gemeinden im Rheinland.
Neben Düsseldorf, Essen oder Köln ist Neuss mit einem eigenen Programm bei den Jüdischen Kulturtagen vertreten. Präsentiert werden namhafte Künstler wie Ralph Giordano, Edgar Hilsenrath und Georges-Arthur Goldschmidt.
Teil des facettenreichen Programms sind mehrere Lesungen in der Stadtbibliothek: Am 7. März, 20 Uhr, liest der international bekannte Autor Georges-Arthur Goldschmidt aus dem Buch „Über die Flüsse“. Die Autorin Eva Menasse stellt am 14. März ihren mit dem Corine-Buchpreis ausgezeichneten Roman „Vienna“ vor und am 15. März wird Edgar Hilsenrath zusammen mit seinem Verleger Volker Dittrich aus verschiedenen Werken lesen und diskutieren. Mit dem Leben und Schaffen des preisgekrönten Autors beschäftigt sich die Ausstellung „Verliebt in die deutsche Sprache – Die Odyssee des Edgar Hilsenrath“. Vom 6. bis 24.3 werden in der Stadtbibliothek Manuskripte, Briefe, Fotos und Rezensionen Hilsenraths gezeigt. In einer weiteren einzigartigen Ausstellung unter dem Titel „Geschichte in Gesichtern“ sind im Stadtarchiv vom 15. März bis 27. April Bildnisse Neusser Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens aus dem Bildarchiv Kleu zu sehen.
Im Rheinischen Landestheater wird am 10. März das Theaterstück „Mutters Courage“ von George Tabori aufgeführt, in dem er über die Deportation seiner Mutter berichtet. Am 27. März liest der Publizist Ralph Giordano aus „Erinnerungen eines Davongekommenen“. Das VHS-Weiterbildungszentrum beteiligt sich an den Jüdischen Kulturtagen am 28. März mit einem Vortrag von Katrin Clever, Barbara Kliem und János D. Neumann zum Thema: „Zweiter Weltkrieg und Holocaust in der israelischen Kunst“.
Musikalisch abgerundet wird das Programm von der virtuosen sibirischen Pianistin und Komponistin Lera Auerbach. Sie gibt am 28. März im Zeughaus eine Kostprobe ihres Könnens.
Interessierte erhalten Informationen zu den Jüdischen Kulturtagen unter www.juedische-kulturtage-rheinland.deoder im Rheinischen Landestheater, dem Stadtarchiv, der Stadtbibliothek und dem VHS-Weiterbildungszentrum.
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