22.06.2007 - Schleiereulen-Nistkasten für den Windmühlenturm

Neuss (PN/Fi). In einer Gemeinschaftsaktion vom Umweltamt und den Stadtwerken Neuss wird in den Windmühlenturm an der Mühlenstraße (Stadtgarten), den Neussern auch als „Wasserturm“ bekannt, ein Schleiereulen-Nistkasten eingebaut. Die Anregung hierzu gab eine Neusser Bürgerin, die die Aktion auch mit einer Spende unterstützt.

Sie wohnt am Rosengarten mit Blick auf den Turm und fragte beim Umweltamt an, ob dieser sich für die Ansiedlung von Eulen- oder Greifvögeln eignen würde.Nach eingehender Prüfung des leerstehenden, nicht mehr genutzten Turms durch Umweltamt und Stadtwerke wird nächste Woche, unter Beachtung der Auflagen des Denkmalschutzes, ein Schleiereulen-Nistkastens in einer der Fensternischen im obersten Stockwerk des Turmes eingebaut. Hierzu wird das Fenster geöffnet und der Kasten mit der Einflugöffnung in die Fensteröffnung eingebaut. Der Nistkasten ist an der Rückseite mit einer Klappe versehen, so dass ein eventueller Bruterfolg auch kontrolliert und der Kasten gereinigt werden kann. Er wird zudem so angebracht, dass er Tauben keine Einflugmöglichkeit in den Turm eröffnet. Der Kasten kann auch von Turmfalken angenommen werden. Auf diese Weise bekommt der Windmühlenturm im Jahr des Turmfalken (Vogel des Jahres 2007) eine sinnvolle Funktion für den Artenschutz. Zugleich ist dies eine gute Ergänzung zu der seit 2006 laufenden Kartierung der Eulenvögel im Stadtgebiet. Dabei konnten im Stadtgebiet vier der acht in Nordrhein Westfalen vorkommenden Eulenvogelarten nachgewiesen werden, nämlich Schleiereule, Waldohreule, Steinkauz und Waldkauz. Erst in diesem Frühjahr wurde im Stadtgarten ein junger Waldkauz gefunden, der aufgrund sei¬nes geschwächten Zustands zur Aufzuchtpflege in die Wildtierstation nach Dormagen gebracht wurde. Sowohl für Schleiereulen als auch für Turmfalken bietet der Stadtgarten mit seinen angrenzenden Jagdrevieren an der Obererft und im Neusser Hafen einen geeigneten Lebensraum.

*