16.08.2007 - Sicher gebunden - Die erste Lebensstunde und die Entwicklung des Selbstbildes

Der Einladung gefolgt waren 31 Personen, darunter eine Reihe von Pflegeeltern, MitarbeiterInnen des Jugendamtes und weitere Interessierte. Pflegefamilien sind ein unverzichtbarer Teil der Hilfen zur Erziehung. Als Bereitschaftspflegefamilien stehen sie vorübergehend und in Not-Situationen zur Verfügung. Andere Familien stellen sich für befristete Zeit oder auf Dauer der Aufgabe, ein Kind aufzunehmen, es zu versorgen und zu erziehen: eine anspruchsvolle Aufgabe.Yesim Reichert bot im gut gefüllten Familienzentrum des SKF in Weckhoven den Einstieg in das Gesamtthema: Wie Kinder sich die Welt aneignen. Sie richtete den Blick auf geglückte, wie gestörte Entwicklungsprozesse. Aufgezeigt wurden innere wie äußere Ursachen von Verzögerungen im Entwicklungsverlauf. Die Referentin legte anschaulich dar, inwieweit sich eine insgesamt verschobene oder blockierte Entwicklung im weiteren Lebensverlauf auswirkt. Angesprochen wurden sowohl Formen von veränderter Wahrnehmung, wie auch daraus resultierende ungewöhnliche Strategien der Lebensaneignung, die im weitesten Sinne eine Integration des Kindes in seine Umwelt erschweren, wenn nicht sogar behindern können.Das Jugendamt plant die Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe. So sollen in den kommenden Monaten drei weitere Veranstaltungen mit dem Ziel der Qualifizierung der Bereitschafts- und Vollzeitpflegeeltern angeboten werden: Am 14. November 2007, heißt es von 20 bis 22 Uhr im Edith-Stein-Haus: "Was sollte ein Kind in welchem Alter können?Gesunde Entwicklungsverläufe - behandlungsbedürftige Auffälligkeiten". Referent ist der Kinderarzt Dr. med. Lutz Thomas. Ein weiterer Vortrag am 13. Februar 2008 steht unter dem Motto "Von der Wahrnehmung zur Handlung: mit allen Sinnen lernen" . Referentin ist die Ergotherapeutin Sabine Passari. Und am 14. Mai 2008 berichtet die Sprachheil- und Familientherapeutin Wiltrud Schoke-Banken über Meilensteine und Stolpersteine in der Sprachentwicklung. Wer sich für die Mitarbeit als Pflegeeltern interessiert, erhält weitere Auskünfte im Jugendamt der Stadt Neuss unter der Rufnummer 02131 - 905189.

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