04.10.2007 - Mit Frettchen, Falke und Habicht auf Kaninchenjagd am S-Bahn-Haltepunkt Neuss-Allerheiligen

Neuss (PN/Fi). Ein Falkner wird morgen mit einem Falken und einem Habicht Kaninchen am Bahndamm in Allerheiligen jagen. In der abgeschiedenen Lage am S-Bahn-Haltepunkt Neuss-Allerheiligen haben sich mittlerweile unzählige Wildkaninchen angesiedelt.

Sichtbare Zeichen sind eine Vielzahl von Löchern, die die Eingänge der bis zu drei Meter tiefen Kaninchenbauten markieren. Durch die massiven Unterhöhlungen sind die Hänge an einigen Stellen bereits deutlich abgesackt. Da sich Kaninchen rapide vermehren - ein weibliches Kaninchen kann alle fünf Wochen Nachwuchs zur Welt bringen - ist eine wirksame Bekämpfung der Kaninchenplage zur Vermeidung weiterer Schäden dringend erforderlich. Wegen der unmittelbaren Nähe zum S-Bahn-Haltepunkt ist der Einsatz von Schrotflinten problematisch. Bei der Suche nach geeigneten Alternativen zur Bekämpfung der Wildkaninchenplage wie Fallen stellen, Auslegen von Giftködern oder Begasung der Kaninchengänge hat die Verwaltung Kontakt zu B. Drenkpohl aus Rommerskirchen aufgenommen, der sich der Kunst der Beizjagd verschrieben hat. Der Falkner beginnt am Freitag mit seiner Arbeit. Dabei wird auch ein Frettchen zum Einsatz kommen und die Kaninchen aus ihren verwinkelten Bauten heraustreiben. Was Falke und Habicht an Ort und Stelle als Beute nicht verspeisen können, wird vom Falkner für den späteren Verzehr eingefroren.Bei der jahrtausende alten Jagdtechnik, die bis zum heutigen Tage unverändert geblieben ist, kommen Greifvögel wie Habicht und Falke zum Einsatz. Nach wie vor kommt es vor allem auf das perfekte Zusammenspiel von Mensch und Vogel an, das ein langes und intensives Training erfordert. Die Ausrüstung des Falkners besteht traditionell aus einem festen Handschuh und einer handgearbeiteten, meist ledernen Haube, die den Vogel vor stressverursachenden Umwelteinflüssen schützt und erst kurz vor der Jagd entfernt wird. Im Sturzflug erreicht ein Falke leicht eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Kilometer pro Stunde und schlägt blitzschnell sein Opfer.

*