05.10.2007 - Ausstellung über historische Festkarten im Schützenmuseum
Neuss (PN/Fi). Historische Fest- und Mitgliedskarten aus den eigenen Beständen zeigt das Schützenmuseum ab Sonntag in seinem Haus an der Oberstraße. Die Ausstellung ist vom 7. Oktober bis zum 4. November 20077 mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.
Für den Schützen gehört die Mitgliedskarte zum Schützenfest wie die Uniform und die Umzüge. Die Mitgliedskarte ermöglicht dem Schützen und „seiner Dame“ den freien Besuch der Festwiese und des Festzeltes. Diese Karten sind jedoch keine Erfindung der letzten Jahre. Im Archiv des Rheinischen Schützenmuseums befindet sich ein umfangreicher Bestand an Mitglieds- oder Festkarten, wie sie früher hießen. Die älteste Karte, die in der Ausstellung zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1847. Wer damals auf dem Festplatz und in den Tanzzelten mitfeiern wollte, musste Mitglied des Vereins werden, denn die Schützenwiese war eingezäunt und der Zugang wurde streng überwacht – zumindest betonte das Komitee im Vorfeld des Festes 1847: „Einheimische, welche nicht dem Vereine angehören, haben keinen Zutritt, sie mögen sich eine Karte verschaffen, auf welche Weise es immer sein mag, sie ist ungültig.“
Die Ausstellung wurde von Eva Uebe zusammengestellt, die aus Büttgen stammt und in Münster Volkskunde/Europäische Ethnologie und Kunstgeschichte studiert. In ihren Semesterferien hat sie im Clemens-Sels-Museum und im Rheinischen Schützenmuseum ein Praktikum absolviert und so Museumsarbeit in zwei verschiedenen Häusern „hautnah“ kennen gelernt. Neben der Mithilfe bei laufenden Ausstellungsprojekten hat sie auch den Bestand an Festkarten erfasst und verzeichnet und sich die bunten Kärtchen einmal ganz genau angesehen. „Je genauer man hinsieht, um so mehr kann man auf den Karten entdecken“, hat die junge Studentin bei ihrer Arbeit festgestellt und erkannt: „Wie im Schnelldurchlauf lassen sich auf den Karten die Entwicklungen in Stil und Geschmack im Verlauf eines Jahrhunderts nachvollziehen.“ Sie freut sich nun darüber, dass die Ergebnisse ihrer Arbeit für einige Wochen im Schützenmuseum zu sehen sind. Und wer sich die historischen Karten im Museum angesehen hat, wird seine Mitgliedskarte im nächsten Jahr auch vielleicht mit viel mehr Respekt behandeln – denn vielleicht hat er ja ein künftiges Museumsobjekt in der Hand.
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