28.05.2008 - Gedopt wird nicht nur im Sport
Unter dem Titel „Gedopt wird nicht nur im Sport“ steht der dritte und letzte Teil der Informations- und Vortragsreihe im Rahmen des Antidopingkonzeptes „Neusser Modell“.
Am Montag, 2.Juni 2008 ,19.30 Uhr, referieren im Neusser Ratssaal Prof. Dr. Gerhard Treutlein vom Zentrum für Prävention der PH-Heidelberg, einer der angesehensten Dopingpräventionsexperten Europas, und Michael Sauer vom Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln über den Einsatz von leistungssteigernden Präparaten in der Gesellschaft. Kurzfristig erweitert wurde die Runde durch zwei weitere anerkannte Experten der Antidopingszene: Theo Rous, Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) und Herbert Fischer-Solms, Dopingexperte beim Deutschlandfunk (DLF) werden bei der Podiumsdiskussion als Teilnehmer dabei sein.
Der Einsatz von leistungssteigernden Präparaten ist nicht nur ein Problem des Hochleistungssports. In Deutschland gehen Insider inzwischen von 200.000 bis 300.000 Hobbysportlern aus, die regelmäßig Dopingmittel einnehmen. Auch in anderen sozialen Bereichen ist der Einsatz leistungssteigernder Präparate zu beobachten. Zwischen 1,4 und 1,9 Millionen Deutsche sollen laut einer Studie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) medikamentensüchtig sein. Gründe für die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln sind oft vergleichbar mit denen im Spitzensport. Die „Doping“-Präparate dienen hierbei – ähnlich wie im Sport – zum Erhalt oder zur Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Oftmals wird die Haltung zum Einsatz von leistungssteigernden Präparaten bereits im Kindes- und Jugendalter gelernt. Hintergründe und Fol¬gen dieser gesamtgesellschaftlichen Entwicklung sollen in diesem Symposium erörtert werden.
Neben gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen wird die Ausprägung einer allgemeinen Dopingmentalität auch durch außergewöhnliche Leistungen des Spitzensports provoziert. Profes¬sor Treutlein kündigte daher die Bekanntgabe bisher unveröffentlichter Daten zu bedenklichen Leistungsentwicklungen in einigen ausgewählten Sportarten an.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein kurzer Anruf beim Stadtsportverband unter 02131/24195 oder im Presseamt unter 02131/904301 hilft bei der Planung.
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