25.06.2008 - ARD dreht Beitrag über zweite Maßnahme des Neusser Modells | „Dopingprävention macht Schule“ am Humboldt Gymnasium

Im Rahmen des Neusser Modells läuft dieser Wettbewerb seit Ende April 2008  an allen Schulen innerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorf. Exemplarisch diskutierten 24 Schüler einer zehnten Klasse unter der sachkundigen Leitung ihres Sportlehrers Sven Vollmer über den Einsatz von leistungssteigernden Präparaten in der Gesellschaft und im Sport. Der Beitrag wird voraussichtlich am 4. oder 5. September diesen Jahres in der Deutschland Tour Berichterstattung der ARD zu sehen sein. Als Vorbereitung auf das komplexe Thema diente den Schülern die Lektüre der Zeitschrift „Praxis der Naturwissenschaften“. In der aktuellen April Ausgabe  wird das Thema Doping und Dopingprävention schwerpunktmäßig unter anderem durch die Experten Professor Gerhard Treutlein und Andreas Singler  vom Zentrum für Dopingprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg behandelt. In ihrem Aufsatz  geht es vor allem darum, Kinder- und Jugendliche gegen den Einsatz von leistungsteigernden Präparaten zu mobilisieren. Nach Treutlein und Singler sind schon vermeintlich harmlose Nahrungsergänzungsmittel (NEM) nicht unbedenklich einzusetzen. Sie können als sogenannte „Türöffner“ den Einstieg in eine Dopingkarriere begünstigen.  
Mit einem Artikel von Professor Mario Thevis, Dr. Hans Geyer und Dr. Patrick Diel vom Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln sind darüber hinaus hochrangige Forscher der Dopinganalytik vertreten. Neben zukünftigen Szenarien der Leistungssteigerung, wie zum Beispiel Gendoping, berichten sie über die in der medizinischen Forschung unlängst entwickelten „selektiven Androgenrezeptor Modulatoren“ (SARMs). Diese lassen nur die Muskeln, aber dafür - im Gegensatz zu den in der Bodybuildingszene sehr beliebten anabolen Steroiden - keine Brüste wachsen. Thematisiert werden darüber hinaus die ebenfalls erst kürzlich auf den Markt gebrachten HIF-Komplex Stabilisatoren, eine Art intelligentes Erythropoietin (EPO) Doping. Sie stimulieren die körpereigene Produktion des zur Bildung roter Blutkörperchen benötigten Hormons EPO, wodurch die Ausdauerleistungsfähigkeit stark verbessert wird.
Ergänzend wurde ein Fragenkatalog als Leitfaden ausgeteilt, der nicht nur das angeeignete Wissen vertiefte, sondern auch dazu anregte, eigene Gedanken und Lösungsvorschläge zum Thema Dopingprävention zu entwickeln. Zum Beispiel, ob man Doping im Sport erlauben soll, oder wie sich eine Dopingfrei¬gabe auswirken würde. 
In Kleingruppen wurden viele Ansätze und Gedanken zur Dopingvermeidung rege diskutiert. Hierbei wurde deutlich, dass einige Jugendliche an Orten verkehren,  in denen teilweise gefährliche Präparate eingesetzt werden. Es sei gang und gäbe dass sich "Leute  Anabolika reinpfeifen, um schnellen Erfolg zu haben", berichtete ein Schüler über seine Erfahrungen in einem Fitnessstudio. Kritisch angesprochen wurde außerdem die zunehemde Anpreisung von leistungssteigernden Präparaten und Medikamenten im Internet und in der Werbung. Schließlich erwecke dies den Eindruck, dass Doping etwas ganz normales sei.   
Ein möglicher Lösungsansatz ist nach der Meinung einer Schülerin mehr zum Thema Doping und den möglichen gesundheitlichen Folgen in Form von Präventionsprogrammen zu erfahren. Das erste Mal sei sie mit dem Thema Doping im Jahre 2006 vor dem Hintergrund der Dopingverdächtigungen gegen prominente Radprofis in Berührung gekommen. Allerdings blieb es zunächst auch dabei. Erst durch den Schulwettbewerb konnte Sie ihr Wissen erweitern und erfahren, dass Doping sehr gefährlich ist und ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt.
Der Einsendeschluss des Wettbewerbs "Dopingprävention macht Schule" ist im Juli 2008. Unter allen Einsendungen werden Sachpreise, wahrscheinlich im Rahmenprogramm der Anfang August stattfindenden „Tour de Neuss“, verlost. Als Hauptpreis wird eine Schulklasse nach Neuss zur Etappe der Deutschland-Tour eingeladen. Hier können die Schüler dann ausführlich hinter die Kulissen des Fernsehens und des Tour Trosses schauen. Unterstützt wird diese Maßnahme durch die Bezirksregierung Düsseldorf, den Aulis Verlag Deubner in Köln und lokale Neusser Sponsoren. Weitere Informationen unter www.neusser-modell.de.
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