19.08.2008 - Neusser Modell: Intelligente Dopingkontrollen wahrscheinlich im vollen Umfang
Die im Rahmen des Neusser Modells geforderten "Intelligenten Dopingkontrollen" werden bei der diesjährigen Deutschland Tour wahrscheinlich im vollen Umfang durchgeführt.
Dies ergaben Gespräche mit dem Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Internationalen Radsportverband (UCI). Mit der Analyse auf den im Leistungssport weit verbreiteten "Regenerationsbeschleuniger" Insulin käme dann ein kürzlich durch die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) genehmigtes Verfahren zum Einsatz, das bislang noch bei keinem Radsport- Event eingesetzt wurde. Gleiches gilt für das Verfahren zur Analyse auf Urinmanipulation mit Proteasen und dem regelmäßigen Einsatz der Isotopenmassenspektometrie (IRMS) zum Nachweis des muskelaufbauenden Testosterondopings.
Auch auf alle inzwischen bekannten Erythropoietin (EPO) Derivate wie zum Beispiel "Micera" wird getestet werden. Dies versicherte Dr. Hans Geyer, stellvertretender Leiter des Institutes für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln. Bei Substanzen, für die die Nachweisverfahren noch nicht zugelassen sind, wird folgendermaßen vorgegangen: Entsprechend auffällige Proben werden eingefroren und nach erteilter Zulassung wieder aufgetaut und untersucht. Es wird zudem auf Fremdblutdoping getestet, wodurch der Einsatz für die Methode des Blutdopings sehr unwahrscheinlich wird. Wie auch bei der Tour de France werden die Doping-Proben auf Wachstumshormone (HgH) analysiert.
Darüber hinaus wird die Anzahl der Kontrollen erhöht. Die täglichen Kontrollen sollen bereits am frühen Morgen beginnen, um den Gebrauch kurzfristig wirkender Präparate zu verhindern. Das genaue Zeitfenster der Kontrollen wird momentan noch mit der UCI abgestimmt. Weitere Informationen unter www.neusser-modell.de *