18.09.2008 - Anmelderekord bei „Jedem Kind seine Stimme“
Neuss (PN/Fi). Mit über 1600 Schülern meldet die Musikschule der Stadt Neuss einen Anmelderekord bei „Jedem Kind seine Stimme“ (Jekitsi).
Zurzeit startet das musikpädagogische Pro¬jekt für Grundschulen ins zweite Jahr. Das Ziel von Jekisti ist es, den Musikunterricht an Grundschulen sinnvoll zu ergänzen und durch kompetent angeleitetes Singen und Musizieren aufzuwerten. 55 Grundschulklassen sind angemeldet. Die Zahl der beteiligten Schüler steigt auf 90 Prozent aller Zweitklässler in Neuss. Ab nächstem Schuljahr wird das Projekt auch auf dritte Klassen ausgeweitet. Finanziert wird Jekisti im Wesentlichen durch die Unterstützung der Staatskanzlei NRW und der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss.
Bei Jekisti steht die Stimme als Schlüssel zur eigenen Persönlichkeit im Vordergrund. Kindgerechte Stimmbildung, Rhythmus, Bewegung und soziales Lernen durch musikalische Interaktion sind die Inhalte des Projektes. Fördern und Fordern durch aktive Musikausübung im Klassenverband - dafür wurde ein bundesweit einmaliges Konzept von einem Expertenteam aus den Bereichen Gesang, Rhythmik und Schulmusik entwickelt. Die Musikschule der Stadt Neuss stellt erfahrene Gesangpädagoginnen und Gesangpädagogen zur Verfügung, die jeweils zweimal pro Woche gemeinsam mit der Grundschullehrerin oder dem Grundschullehrer eine Klasse unterrichten. Dies geschieht innerhalb des regulären Musikunterrichts über das gesamte Schuljahr hinweg. Kosten für die Eltern entstehen dafür nicht. Die Resonanz nach dem ersten Jahr fällt positiv aus, wie Musikschulleiter Reinhard Knoll berichtet. Dafür spricht auch die um 500 Schüler gestiegene Teilnehmerzahl. Laut Winfried Godde, Schulleiter an der St. Konrad Schule in Neuss-Gnadental, stellt das Projekt ein gelungenes Zusammenspiel aus fachlichen Kompetenzen dar und ist bei Kindern, Eltern und Lehrern sehr gut angekommen.
Mittlerweile erregt Jekisti auch bundesweit Aufmerksamkeit und könnte für andere Städte und Kommunen modellhaften Charakter gewinnen. Die Notwendigkeit, den Musikunterricht an Grundschulen durch Musikpraxis und kindgerechtes Singen aufzuwerten, ist in Fachkreisen ein aktuell diskutiertes Thema. Dies zeigt sich auch durch die Tatsache, dass andere Städte wie Bochum, Münster oder Frankfurt eigene musikpädagogische Projekte an Grundschulen gestartet haben. Musik und gerade Singen als ursprünglichste Form des Musizierens sind wichtig und für die persönliche und soziale Entwicklung im Kindesalter anerkannt, wie mehrere wissenschaftliche Studien gerade aus neuerer Zeit belegen.
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