06.03.2009 - Rousseau und sein Umkreis im Clemens-Sels-Museum
Neuss (PN/SP). Mit einer neuen Ausstellung „Auf eigenen Wegen – Henri Rousseau und sein Umkreis“, startet das Neusser Clemens-Sels-Museum vom 8. März bis zum 24. Mai 2009 eine Art Fortsetzung der erfolgreichen Picasso Ausstellung.
Picasso schätzte Rousseau, genannt „Der Zöllner“, sehr. Sogar Anregungen für seine eigene Kunst holte er sich beim „Vater der modernen primitiven Kunst“. Die ausgestellten Künstler sind allesamt Autodidakten und grenzen sich klar von den „verbildeten“, akademisch angelernten Künstlern ab.
Es sind sehr persönliche Bilder aus ihrer eigenen Lebenswelt, die sich zum Teil außerhalb unserer vertrauten Kreise bewegen. Jedes Bild erzählt eine Geschichte, die nicht immer komplett verstanden werden kann. Das macht diese Kunst so besonders. Die Künstler stellen ihre eigenen Traum-, Erinnerungs- und Wirklichkeitswelten dar. Der Ansatzpunkt ist hierbei „die Darstellung einer Vision der Welt“, so Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Direktorin des Clemens-Sels-Museums. Das geschieht zum Teil mit einer eigenen „ikonografischen Formsprache“, die in ihrer Art unverwechselbar ist.
In der Ausstellung werden von den etwa 700 vorhandenen Werken über 100 ausgestellt. Bis auf vier Werke von Henri Rousseau befinden sich alle Werke im Besitz des Clemens-Sels-Museums. Die Absicht der Ausstellung ist, „diese Kunstrichtung dahin zu rücken, wo sie hingehört – Als hochwertige und autonome Bewegung des 20. Jahrhunderts“, erklärt Husmeier-Schirlitz. Wenn sich die Besucher über die breiten Treppen in die oberen Räumlichkeiten des Museum begeben, werden sie begrüßt von vier Werken jenes Mannes, der dieser Präsentation seinen Namen geliehen hat. Anschließend durchläuft der Besucher vier Themenbereiche: „Zauber des Alltags“, „Religion und Mystik“, „Magische Orte“ und „Sich und andere im Blick“. Neusser Lokalbezug erwartet den Betrachter im Bereich „Magische Orte“. Dort finden sich zwei Gemälde von der Künstlerin Minna Ennulat, die das Neusser Obertor und das Quirinusmünster darstellen.
Architekturbilder, Massenszenen, intime Spielereien und dramatische Ausbrüche, Szenen aus dem Alltag und biblische Geschichten, daneben liebevoll gefertigte Skulpturen – Eine Vielfalt an Möglichkeiten, in denen sich der Besucher tatsächlich „auf eigenen Wegen“ auf diese sehr eigene Kunst einlassen und berauschen kann.
Im Begleitprogramm zur Ausstellung gibt es ein Gewinnspiel unter dem Motto „Mein Lieblingskunstwerk“. Jeder Gast kann seinen Favoriten auswählen. In der Kulturnacht am Samstag, 16. Mai 2009, wird der Gewinner ermittelt, der eine exklusive Führung (mit Familie oder Freunden) von der Leiterin des Clemens-Sels-Museum Uta Husmeier-Schirlitz persönlich erhält. Am Donnerstag, 14. Mai 2009, wird bei einer Podiumsdiskussion unter anderem der Stellenwert der kritisch-naiven Kunst erörtert. In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf wird eine Studie zum Besucherverhalten durchgeführt: um beispielsweise zu erfahren, wie die Besucher auf die Ausstellung aufmerksam geworden sind. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.clemens-sels-museum.de.*