09.04.2009 - Wolbero setzte den Grundstein | Neuss feiert 800 Jahre Quirinus-Münster

Die Feierlichkeiten finden ihren Höhepunkt am eigentlichen Festtag der Grundsteinlegung, dem 9. Oktober 2009. Denn laut der Grundsteinsinnschrift, die sich noch heute sichtbar im Münster befindet, begann der „Quirinus-Architekt“ Meister Wolbero an diesem Tag im Jahr 1209 mit dem Bau der Kirche.

Stadthistorie für alle bietet ein Stadtfest mit dem Titel „Zeitsprünge – Stadtfest mit Neusser Geschichte“ am 20. und 21. Juni auf dem Neusser Marktplatz. Neuss Marketing lädt hierzu alle interessierten Bürgerinnen und Bürger unter anderem mit Münzprägungen, historischen Straßenbahnfahrten und Leckereien aus verschiedenen Epochen „zu einem lebendigen Entdecken der historischen Wurzeln und Entwicklungen“ der Stadt Neuss ein. „Nonnen, Bauleute, Pilger – Das Stift St. Quirin und 800 Jahre Quirinus-Münster“, lautet der Name einer Ausstellung, die vom 21. Juni bis zum 29. August im Clemens-Sels-Museum zu sehen ist. Sie thematisiert die Geschichte des Münsters, seine Ursprünge, die ersten Christen in Neuss sowie das Kloster und das Stift St. Quirin.  

Eine Bücherpräsentation mit dem Titel „Das Quirinus-Münster in der Literatur“ befasst sich mit Publikationen zur Geschichte und Architektur des Münsters vom 18. August bis zum 5. September in der Neusser Stadtbibliothek. Eine weitere Ausstellung unter dem Motto „Quirinus – Stadtpatron und Schötzejeselle“ im Rheinischen Schützenmuseum am 27. Mai liefert einen Beitrag zur Bedeutung des heiligen Quirinus im Schützenwesen. Eine „Romanische Nacht“ veranstaltet am 4. Juli der Förderkreis der Kirchenmusik am Quirinus-Münster. Unter anderem treten der Münsterchor und die Capella Quirina auf. Schon am Vorabend der historischen Grundsteinlegung, am 8. Oktober 2009, bieten die Kirchenmusiker der Pfarrei St. Quirin und des Kreisdekanats mit dem „Even Song“ um 20 Uhr ein musikalisches Abendgebet zur entsprechenden Einstimmung, bei dem jeder mitsingen kann. Am Jubiläumstag, dem 9. Oktober, wird ein „Sonderstempel Quirinus-Münster“ von der Deutschen Post im „Sonderpostamt am Neusser Rathaus“ vorgestellt. Ab 20 Uhr lädt die Pfarrei St. Quirin dann zu einem Hochamt im Quirinus-Münster ein. Für die musikalische Begleitung sorgen der Münsterchor und das Neusser Kammerorchester.
Den Abschluß der Quirinus-Veranstaltungen bildet eine Ausstellung mit dem Titel „Macht und Pracht“ im Neusser Stadtarchiv vom 2. bis zum 18. November. Anhand von Urkunden, Grafiken, Plänen und Fotos beleuchtet die Ausstellung verschiedene Facetten der Beziehung zwischen Stadt und Kirche: die Bedeutung von Turm und Glocken bei Krieg und Feuer, die Kirche als Baudenkmal, städtisches Wahrzeichen, Pilgerort und Zentrum der Gemeinschaft. Weitere Informationen  gibt es unter der städtischen Internetadresse www.neuss.de.
 
Die heutige Gestalt des Münsters wurde in der Zeit bis 1240, als man das Gotteshaus im spätromanischen Stil umbaute und erweiterte, geschaffen. Und bis auf einige Ausnahmen, wie zum Beispiel die Bedachung des West- und Vierungsturmes, hat sich dieser spätromanische Sakralbau weitestgehend in seiner ursprünglichen Form erhalten, was ihn zu einem bauhistorischen Kleinod und zum bedeutendsten Sakralbau am Niederrhein macht. Das Quirinus-Münster ist zudem das Wahrzeichen der Stadt Neuss. Und der Patron dieser Kirche, der heilige Quirinus, ist der Neusser Stadtpatron. Der gern genutzte Begriff „Quirinusstadt“ bezeugt die Identifikation der Menschen in dieser Stadt mit „ihrem“ Heiligen. In diesem Sinne ist das Jahr 2009 also nicht nur ein kirchliches, sondern auch ein städtisches Jubiläum, das mit allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Neuss sowie den Gästen aus Nah und Fern gefeiert wird.
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