26.05.2009 - Elisabeth Mühlen – Wir wollen unsere Sehnsucht | Ausstellung in der Alten Post
Neuss (PN/Fi). Eine Ausstellung mit Werken von Elisabeth Mühlen unter dem Titel „Wir wollen unsere Sehnsucht“ ist bis zum 28. Juni 2009 im Kulturforum Alte Post zu sehen.
1959 in Willich geboren und in Krefeld aufgewachsen beginnt Elisabeth Mühlen 1977 an der Kunstakademie Düsseldorf zu studieren. Ihr Interesse gilt der Bildhauerei, um die Realität in einer neuen Weise entstehen zu lassen. Über den Formkanon der Minimal- und Konzeptart und der Regelsystem orientierten Plastik wendet sie sich der Malerei zu, um zu einer persönlichen Bildlichkeit zu finden. Nach dem Abschluss des Studiums interessiert sie sich für die offene Kreativität im nicht etablierten Kunstbereich und die anwendungsorientierten Computerbilder (1987 bis 1989). Mühlen ist fasziniert von der logisch analytischen Generierung visueller Welten, und beschließt, dieses Interesse nicht an Systemkomponenten und Hersteller zu koppeln, sondern einen individuellen Weg als Einzelperson zu gehen. So konzentriert sie den Focus auf die aus dem Individuellen heraus bedingte Bildschöpfung und die sich daraus ergebende Formsplitterung. Widersprüchliche Tendenzen versucht sie auszubauen, nicht anzugleichen. Ihr Interesse gilt dem Blick als sammelndes, aufnehmendes und filterndes Instrument sowie als lesende Umsetzung von visuellen Eindrücken. Erkennen und Zeichensetzung, Perspektive und Optik, Symbolik und Inszenierung, programmatische Bildfolgen und punktuell einzelne Werke stehen nebeneinander. In allen Jahren und den verzweigten Arbeitswegen behält die Zeichnung ihren zentralen Stellenwert als Mitschrift, Entwurf und finales Ergebnis.
In den aktuellen Arbeiten wird die Eigenmaterialität ein deutliches Thema. Erkennbares und reine Farbspur, Farbmasse und Bildträger werden zerlegt und neu zusammengesetzt: Strukturpasten und Lasuren, Textillappen ohne Keilrahmen. Diese werden ruhigen, abbildenden Werken gleichgestellt. Elisabeth Mühlen bezieht in ihre Arbeit literarische Elemente ein. Die Sehnsuchtsaspekte von Liebe, Trauer und die „blauen Inseln“ werden als feststehende Motive neu formuliert. Die Ausstellung widmet sich den noch nicht öffentlich gezeigten Arbeiten der letzten zehn Jahre ihres künstlerischen Schaffens.
Die Ausstellung im Kulturforum Alte Post auf der Neustraße 28 in Neuss ist bis Sonntag, 28. Juni 2009, montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr zu sehen. Am 11. und 12. Juni ist das Kul¬turforum geschlossen. Der Eintritt ist frei. Ein Katalog, der mit Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Kulturforums Alte Post entstanden ist, ist zum Preis von 15 Euro in der Ausstellung erhältlich.
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