01.07.2009 - Radwegdetektive machen Verbesserungsvorschläge
Neuss (PN/kl). Drei Tage lang erkundeten jetzt 25 „Detektive“ das Neusser Radwegenetz auf Lücken und Mängel.
Im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion der Stadt Neuss und des Quirinus-Gymnasiums untersuchten die Schüler der 7e unter fachlicher Anleitung von Lehrer Wolfram Schmutzler und Referendar Jonas Owczarek das Umfeld ihrer Schule auf mögliche Gefahrenpunkte und unterbreiten Verbesserungsvorschläge. Die Ergebnisse wurden nun Bürgermeister Herbert Napp von den beiden Schülern Vanessa Königsberg und Tim Winter präsentiert, damit er seine Verkehrsfachdienststellen mit einer in¬tensiven Überprüfung beauftragen kann.
Unterstützt und fachlich begleitet wird die Aktion durch den ADAC Nordrhein und die Unfallkasse NRW. Die Stadt Neuss hatte die Idee der „Radwegdetektive“ des Netzwerkes „Verkehrsicheres NRW“ aufgenommen und erhofft sich mit der Unterstützung durch die Partner über das Projekt Aufschlüsse über Verkehrssicherheitsprobleme und deren Lösungsmöglichkeiten im Stadtgebiet.
Bislang existierte in Neuss eine Kommission zur Sicherung der Schulwege. Diese war organisatorisch schwerpunktmäßig auf die eigentlichen Wege von und zur Schule fixiert, obwohl diese in der Unfallhäufigkeit seit Jahren keine besondere Auffälligkeiten aufwiesen. Vielmehr ereignen sich Kinderunfälle gehäuft in den Nachmittags-(Spiel-)stunden. Darauf und auf andere Sicherheitsdefizite im Straßenraum wurde Bürgermeister Napp unter anderem im Rahmen von Kinderversammlungen aufmerksam gemacht. Auch wurde die Schulwegsicherung stark von den Rückmeldungen aus der Primarstufe dominiert. Aus den weiterführenden Schulen kamen in den letzten Jahren nur verein¬zelt Rückmeldungen über Sicherheitsprobleme im Straßenraum.
Die Verwaltung hat die Erfahrungen in der Verkehrssicherheitsarbeit der vergangenen Jahre zum Anlass genommen, über eine (politische) Neuorganisation dieser Aufgaben nachzudenken. Generell soll der Schwerpunkt weg von der speziellen „Schulwegsicherungskommission“ hin zu einer generellen „Kinderunfallkommission“ geführt werden. In vielen Städten in NRW (unter anderem in Krefeld und Kerpen) sind hiermit bereits gute Erfahrungen gesammelt worden und die - in Neuss auf einem gleichbleibenden Niveau stagnierenden - Kinderunfallzahlen konnten teilweise deutlich gesenkt werden.
Verstärken möchte die Stadt Neuss auch die Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen vor allem in Bezug auf Radverkehrssicherheit. Häufig sind radfahrende Kinder Verursacher von Unfällen. Es erscheint daher sinnvoll, diese Gruppe gezielt in die Verkehrssicherheitsarbeit mit einzubeziehen.
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