06.08.2009 - „Dem hochgelobten Märtyrer zu Diensten“ – Kirchliche Patrone im Schützenwesen

Neuss (PN/Ku). Wenn es aufs Schützenfest zugeht, wird mancher Neusser auf die Gunst des „Wettergottes“ Petrus oder des Stadtpatrons Quirinus hoffen.

Das Heilige im Schützenwesen eine viel tiefere Bedeutung haben, zeigt ein Vortrag von Martin Bock am Donnerstag, 13. August, 2009, 19 Uhr, im Rheinischen Schützenmuseum Neuss. Unter dem Titel „Dem hochgelobten Märtyrer zu Diensten“ erläutert der Leiter des Joseph-Lange-Schützenarchivs die Rolle der kirchlichen Patrone in den Schützenvereinen und -bruderschaften. Die Heiligen – bei den Schützen allen voran Sebastianus, Hubertus und Johannes – boten den mittelalterlichen Menschen nicht nur Schutz und Schirm in Zeiten der Not; sie eigneten sich auch als Identifikations- und Leitfiguren für eine durch Krieg und Seuchen verunsicherte Bevölkerung. Die Bruderschaften wurden so zu frühen gesellschaftlichen Netzwerken, die die soziale Infrastruktur gerade im städtischen Raum trugen.

Die Entwicklung der Heiligenverehrung im Schützenwesen aber auch die Lebensgeschichten der von den Schützen besonders verehrten Märtyrer sind Thema des Vortrags. Zur Sprache kommt auch manche Kuriosität und Anekdote, etwa wie das Schützenwappen auf schwedische Münzen kam oder ob die „Zugsau“ nicht auch im frommen Sinn verstanden werden kann.

Der Vortrag findet in den Räumen des Schützenmuseums im Haus Rottels, Oberstraße 58-60, statt.
Der Eintritt ist frei. Auskünfte unter Telefon 02131/90-4145.
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