19.08.2009 - Neusser Schützenfest und Kommunalwahlen laufen dieses Jahr parallel

Seit vielen Jahren steigt die Zahl der Schützen. Vor allem junge Leute stoßen zu den Korps und Gesellschaften hinzu. In diesem Jahr sind es insgesamt 6.797 Schützen und Musiker, die das größte Schützenfest seiner Art weltweit zwischen Samstag, 29. August, und Dienstag, 2. September 2009, feiern werden. Damit nehmen 2009 genau 158 Aktive mehr als im Jahr zuvor teil. Bereits am Freitag, 28. August  2009, wird Bürgermeister Herbert Napp mit dem Fassanstich die große Kirmes an der Hammer Landstraße eröffnen. Die Neusser erwarten auch in diesem Jahr über eine Million Besucher zu Schützenfest und Kirmes.
Während die Einwohnerzahl der alten Römerstadt seit der Kommunalen Neugliederung 1975 mit rund 150.000 ungefähr stabil geblieben ist, konnte der Neusser Bürger-Schützenverein die Zahl seiner Aktiven mehr als verdoppeln. „Die Faszination Schützenfest ist ein bemerkenswertes Phänomen“, erklärt Bürgermeister Herbert Napp, der selbst 1980 der damals jüngste Schützenkönig von Neuss war. „Dieses Fest ist nicht einfach ein Event, sondern ein echtes Volksfest“, fügt Napp hinzu, der noch heute aktiver Schütze ist. „Die Neusser feiern sich selbst und laden alle ein, mit ihnen zu feiern“, sagt der Bürgermeister weiter. Das soziale Netz, das die Schützen in den vergangenen knapp 200 Jahren geknüpft haben, könne von keiner Sozialpolitik ersetzt werden.
Die Feierlichkeiten beginnen wie stets mit Kanonendonner und Kirchengeläut am Samstag um 12 Uhr. Dazu wird die rot-weiße Stadtfahne auf dem knapp 80 Meter hohen Turm der spätromanischen Münsterkirche – deren Grundsteinlegung vor genau 800 Jahren in diesem Jahr gefeiert wird – gehisst. Der erste Höhepunkt des Festes beginnt abends nach Einbruch der Dunkelheit: der Fackelzug. Einen Tag vor der Kommunalwahl haben die Schützen das „letzte Wort“ zu aktuellen politischen Themen, die oft die 90 Großfackeln beherrschen. In diesem Jahr werden die Kommunalwahlen am Sonntag parallel zum Schützenfest abgehalten. Bürgermeister Herbert Napp und alle politischen Parteien haben die Schützen eindringlich gebeten, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dabei wurde insbesondere auf die Möglichkeit der Briefwahl hingewiesen. Napp: „Die Schützen können aber auch in Uniform am Sonntag selbst ihre Stimme abgeben.“
Höhepunkt des gesamten Schützenfestes ist die Große Kö¬nigsparade am Sonntagvormittag. Dann steht der Schützenkönig, Dr. Hermann-Josef Verfürth, im Mittelpunkt des Geschehens. Mit ihm gemeinsam werden Komitee und Ehrengäste den Vorbeimarsch der Schützen auf dem Markt abnehmen. Als „einmalige Ehrengäste“ wurden diesmal der Kölner Dompropst, Prälat Norbert Feldhoff, der Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes, Michael Breuer, sowie der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Markus Ritterbach, eingeladen. Das schauprächtige Spektakel der Königsparade wird in diesem Jahr wieder vom Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks direkt übertragen.

 Am Sonntagnachmittag zieht ein großer Schützenumzug zahlreiche Gäste von Nah und Fern nach Neuss. Bevor am Dienstag um 18.15 Uhr der neue Schützenkönig durch den Vogelschuss ermittelt wird, wird die ganze Stadt durch Platzkonzerte, Matineen und Abendbälle geprägt. Der neu ermittelte Schützenkönig wird mit einem ausgelassenen Umzug am späten Dienstagabend geehrt. Ein großes Feuerwerk schließt um 22 Uhr auch die Kirmes ab.
*