11.12.2009 - Einführung elektronische Vergabe
Neuss (PN/Sev). Eine neue Ära im Bereich der kommunalen Auftragsvergabe wird zum 1. Januar 2010 mit der Einführung der „elektronischen Vergabe“ in der Stadt Neuss eingeläutet.
Davon profitieren alle beteiligten Akteure: Die Firmen kommen komfortabel und kostenlos an die Ausschreibungsunterlagen im Internet. Diese können sie dann mit ihrer eigenen Software elektronisch verarbeiten und direkt wieder – medienbruchfrei – zurücksenden. Nicht zuletzt, weil der Postweg entfällt, kann die Neusser Verwaltung schneller das beste Angebot ermitteln und somit zeitnah Material und Dienstleistungen beschaffen.
Lothar Häck, Dezernent für die Zentrale Verwaltung, stellte die neue Software jetzt zusammen mit den beiden Projektleitern von der Zentralen Vergabestelle, Ralf Kriesemer und Karl-Heinz Müller, in der Neusser Stadthalle vor. Zum Einsatz kommt dabei die Anwendung „subreport ELViS“. Das Programm ist sehr einfach zu bedienen. Dadurch wird sichergestellt, „dass die Unternehmen nicht von den technischen Hürden einer Vergabeplattform abgeschreckt werden“, erläutert Bürgermeister Herbert Napp. Die Firma „subreport“ hat als Ausschreibungsdienst seit über 90 Jahren in der Branche einen Namen. Auch die Neusser Verwal-tung hat bereits in der Vergangenheit über dieses Unternehmen ihre öffentlichen Ausschreibungen bekannt gemacht.
Beim Bund ist die elektronische Vergabe heute schon gängige Praxis. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Zentralverband des deutschen Handwerks, einen Stufenplan zur Einführung der elektronischen Angebotsabgabe vereinbart. Ab 2010 ist im Bund die vollständig elektronische Abwicklung öffentlicher Aufträge Standard. Das bedeutet, dass Angebote in Papierform von den Vergabestellen des Bundes nicht mehr akzeptiert werden müssen. Napp betont, dass dies für die Stadt Neuss ein mittelfristiges Ziel ist: „Natürlich geht die Reise klar in Richtung verbindliche elektronische Vergabe. Diese wird zu einer Verbesserung der Wettbewerbssituation führen. Hinsichtlich der Papierangebote wird aber ein angemessener Übergangszeitraum gewährt werden“.
Damit sich die Firmen nach und nach auf das neue Verfahren einstellen können, ist die Teilnahme am Vergabeverfahren daher auch noch schriftlich möglich. Interessierte Unternehmen finden weitere Informationen auf der städtischen Homepage unter www.vergabe-neuss.de.
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