09.02.2010 - Neuer Neusser Service unter 115
Neuss (PN/Sev). 115 – so lauten die Ziffern eines neuen Telefon-Service, der ab sofort allen Neusser Bürgerinnen und Bürgern schnell und einfach bei der Beantwortung vieler Fragen zu behördlichen Leistungen hilft.
Die Quirinusstadt ist damit die erste Kommune im Rhein-Kreis Neuss, die dieses Angebot einführt. Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf. Deren Callcenter wird die Anrufe mit der Nummer 115 aus Neuss annehmen und bearbeiten. Bürgermeister Herbert Napp und der Düsseldorfer Beigeordnete Wilfried Kruse sowie der Neusser Dezernent Lothar Häck unterzeichneten jetzt eine entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarung.
„Die gut zu merkende Rufnummer schafft mehr Bürgernähe, da sie einen direkten Draht zu Auskünften und Leistungen der Stadt sowie eine höhere Effizienz bietet. Viele Anfragen werden gleich beantwortet wodurch die Ämter entlastet sind“, erklärt Bürgermeister Napp. Erste Tests ergaben, dass 75 Prozent der Anrufe innerhalb von 30 Sekunden angenommen und 55 Prozent davon abschließend beantwortet werden. „Wenn dies nicht möglich ist, erhält der Anrufer innerhalb von 24 Stunden der Servicezeiten eine Rückmeldung. Je nach Wunsch per Rückruf, Mail oder Fax – der Service Gedanke steht klar an erster Stelle“, betont der Neusser Dezernent Lothar Häck. Die 115 ist montags bis freitags von acht bis 18 Uhr erreichbar.
Die technischen Voraussetzungen konnten kurzfristig geschaffen werden, da das Callcenter der Landeshauptstadt seit dem offiziellen Start des Projektes im März des vergangenen Jahres als Servicecenter fungiert. "Ich sehe diese Kooperation als gutes Beispiel kommunaler Zusammenarbeit. Die vielfältigen Erfahrungen, die wir in der Landeshauptstadt bisher schon im Umgang mit D115 sammeln konnten, kommen so nun auch den Bürgerinnen und Bürgern in Neuss zu Gute", so der Düsseldorfer Dezernent Wilfried Kruse. Die Kosten für die Nutzung des Düsseldorfer-Callcenters betragen für die Stadt Neuss pro Jahr zirka 9000 Euro. Die inhaltliche Grundlage für die Bearbeitung der Anfragen liefert ein umfangreicher Fragen- und Dienstleistungskatalog der Stadt Neuss, der auch unter www.neuss.de/d115 abrufbar ist. Er wird ständig aktualisiert und erweitert, um über eine möglichst breite Palette an Dienstleistungen Auskunft geben zu können. Ergänzt wird der Katalog durch den Service des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesbehörden. So finden sich hierunter zum Beispiel auch Informationen über Erziehungsgeld, Studienbeitragsdarlehen, BAföG und Kindergeld.
115 wird zunächst für die Vorwahlbereiche 02131 und 02137 freigeschaltet. Da der Vorwahlbereich 02182 überwiegend Grevenbroicher Stadtgebiet betrifft, ist die Nummer 115 dort über das Festnetz nicht erreichbar, kann jedoch über Mobilfunk angerufen werden. Aus dem Festnetz der Telekom AG kostet ein Gespräch unter 115 sieben Cent pro Minute, die Tarife aus den Mobilfunknetzen liegen zwischen 17 und 39 Cent pro Minute. „Es ist aber angesichts des Wettbewerbs der verschiedenen Netzbetreiber zu erwarten, dass die Preise im Laufe der Zeit sinken“, vermutet Lothar Häck.
Die Weichen für 115 beziehungsweise für das „Projekt D115“ wurden durch die Bundesregierung bereits im Jahr 2007 mit der Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes gestellt. Im März des vergangenen Jahres startete das Projekt als zweijährige Pilotphase in ausgewählten Gebieten, unter anderem auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf.
In den nächsten Jahren sollen weitere Kommunen, Landes- und Bundesverwaltungen an D115 teilnehmen und so ein flächendeckendes Behördenservice-Netz bilden. Wegweisend sind die internationalen Vorbilder USA („Call 311“) und Frank-reich („3939 – Service Public France“).
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