25.02.2010 - Schenkung wertvoller Kupferstiche

Neuss (PN/Sev). Der bekannte Neusser Architekt Otto Saarbourg schenkte dem Neusser Stadtarchiv jetzt 16 wertvolle Kupferstiche aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Die Portraits zeigen, bis auf eine Abbildung des Philosophen und Rechtsgelehrten Hugo Grotius (1583 bis 1645), Kaiser und Kurfürsten, die eine wichtige (historische) Bedeutung für die Quirinusstadt hatten. Zu sehen sind zum Beispiel Kaiser Friedrich III. (1415 bis 1493) oder Kurfürst Maximilian Franz (1784  bis 1801). Die für die allgemeine Stadtgeschichte bedeutende Sammlung stammt von Saarbourgs Vater Dr. Ferdinand Saarbourg. „Ich weiß nicht, ob meine Kinder, Enkel und Urenkel ausreichend Platz und Interesse für meine Kupferstiche haben“, begründete Otto Saarbourg die Entscheidung, seine Sammlung der Stadt zu vermachen. Die Original-Kupferstiche sind in einem erstklassigen Zustand und werden künftig fachgerecht gelagert, verzeichnet und der Öffentlichkeit, den Benutzern des Archivs, ab sofort zugänglich gemacht. „Im Antiquariat würde jede der Portraitgrafiken einen sehr guten Preis erzielen“, so der Leiter des Neusser Stadtarchivs, Dr. Jens Metzdorf, über den hohen Wert der Exponate. Die Sammlung ist bis Ende April dieses Jahres im Neusser Stadtarchiv unter dem Titel „Stadtgeschichte im Portrait“ im Ergeschoß ausgestellt.

Otto Saarbourg ist mit ganzem Herzen Neusser und dabei ein exzellenter Kenner der Geschichte seiner Vaterstadt. Auch mit über 80 Jahren begeistert er sich für historische Themen (sein Spezialgebiet ist der Nordkanal und die Wassersituation in der Quirinusstadt) und weiß bei Führungen und Vorträgen Andere für die Sache zu begeistern. Es ist nicht das erste Mal, dass er dem Archiv etwas überlässt. Auch die Geschichte der eigenen Familie hat der Diplom-Architekt in ihren vielfältigen Aspekten bereits niedergeschrieben und mit zahlreichen Dokumenten dem Stadtarchiv Neuss übergeben. Vorher hat er sich zudem von seinem „Architektennachlass“ getrennt, darunter eine Zeichnung der Sebastianus-Kirche aus dem Jahr 1949.
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