24.09.2010 - Ärgernis – Aufsehen – Empörung _ Jugendliche erforschen im Stadtarchiv „Skandale“ in der Neusser Geschichte
Neuss (PN/Sev). Das Stadtarchiv Neuss an der Oberstraße ist wieder verstärkt Anlaufpunkt für zahlreiche Kinder und Jugendliche, die sich mit großem Eifer auf die Suche nach historischen Quellen und Informationen machen.
Die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Neusser Schulen verbindet, dass sie alle am aktuellen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilnehmen. Jetzt startete der alle zwei Jahre stattfindende Wettbewerb neu, diesmal mit dem Thema „Ärgernis – Aufsehen – Empörung: Skandale in der Geschichte“. Der von Bundespräsident Wulff und der Körber-Stiftung ausgeschriebene Wettbewerb bietet die Möglichkeit, spannende historische Geschichten aus dem eigenen Lebensumfeld zu entdecken, vor Ort zu erforschen und attraktive Preise zu gewinnen. Den Siegern, die auf Landes- und auf Bundesebene ausgezeichnet werden, winkt sogar ein Empfang beim Bundespräsidenten persönlich. Das Stadtarchiv unterstützt im Rahmen seiner Historischen Bildungsarbeit wieder alle Teilnehmer mit fachlichem Rat. Für die Lehrerinnen und Lehrer, die als Tutoren Schüler an ihrer Schule betreuen, bietet das Stadtarchiv Einführungsveranstaltungen an. Dabei gibt es auch vielfältige Anregungen für konkrete Wettbewerbsideen, die von den Schülern nun in den nächsten Monaten umgesetzt werden können. „Für die Arbeit haben die Teilnehmer bis Ende Februar 2011 Zeit“, so der Leiter des Stadtarchivs Dr. Jens Metzdorf, „Das Stadtarchiv bietet bis dahin auch zusätzliche Öffnungszeiten und die Möglichkeit, regelmäßig auch in der Gruppe im Archiv zu arbeiten.“
Das aktuelle Wettbewerbsthema hat es durchaus in sich, denn auch in Neuss hat es den ein oder anderen tatsächlichen oder inszenierten Skandal in der Stadtgeschichte gegeben. Ob politische oder familiäre Verfehlungen, empörende Verhältnisse im Kloster oder Tabubruch im Theater, städtebauliche oder ökologische Skandale, Aufsehen in Schule, Sport- oder Schützenverein. Skandale sind kein neues Phänomen. Zu allen Zeiten haben sich Menschen über mutmaßliches Fehlverhalten empört. Skandale waren und sind stets Anlass, gemeinsame Wertvorstellungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Andererseits wurden über vermeintliche Skandale häufig ungerechtfertigte Vorurteile verschärft und ein Klima des Misstrauens erzeugt. An Neusser Themen werden die Schüler in den kommenden Wochen die komplexen Mechanismen des Skandals unter die Lupe nehmen.
Stadtarchivleiter Metzdorf ermuntert: „Wer teilnehmen möchte, kann noch in den nächsten Wochen einsteigen. Am besten melden sich interessierte Schüler oder begleitende Lehrer direkt im Stadtarchiv für eine Beratung.“ Beim letzten Geschichtswettbewerb wurden zahlreiche Neusser Beiträge prämiert und das Stadtarchiv zeigte alle aus Neuss eingereichten Arbeiten unabhängig von der Bewertung in einer großen Ausstellung. „Jugendliche stellen häufig ungewöhnliche und hochinteressante Fragen an die Geschichte, entdecken unbearbeitete Themen, sind sensibel und kritisch“, so Metzdorf. „Auf die Ergebnisse ihrer Arbeiten dürfen die Neusser auch diesmal wieder gespannt sein – wir werden sie im kommenden Jahr der Öffentlichkeit präsentieren.“ Weitere Informationen gibt es im Stadtarchiv Neuss, Oberstraße 15, oder fernmündlich unter 02131/ 904250.
Zudem gibt es Informationen per email an jens.metzdorf@stadt.neuss.de und auf der Internetseite www.geschichtswettbewerb.de.
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