30.09.2010 - Start Vortragsreihe über Polen

Er ist der Autor des Bandes über Polen der Buchreihe "Die Deutschen und ihre Nachbarn". Unter diesem Titel geben Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker gemeinsam eine auf zwölf Bände angelegte Reihe heraus, die den Deutschen Politik, Gesellschaft und Kultur unserer europäischen Nachbarländer vorstellt. Dabei steht nicht so sehr das lexikalische Grundwissen im Vordergrund, sondern die lebendige Anschauung der Lebensverhältnisse und der jeweiligen nationalen Besonderheiten - auch im Verhältnis zu Deutschland.  Nicht erst seit den Aufregungen nach Äußerungen von Erika Steinbach, der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, rückt Polen wieder stark in den Fokus der Öffentlichkeit.

Die Debatte zeigt deutlich, dass Polen kein Nachbarland wie jedes andere ist, sondern manche Aspekte aus der Vergangenheit nachwirken und das Verhältnis beider Länder immer noch belasten - oder zumindest mehr Sensibilität im Ungang miteinander erfordern. Thomas Urban erhellt die Geschichte dieser Beziehung mit seinem profunden Fachwissen und aus eigener Betroffenheit. Urbans Eltern stammen aus Breslau. Seine Schulzeit verbrachte er in Bergheim bei Köln. Urban wurde in Köln schließlich ein Mitarbeiter des russischen Dissidenten Lew Kopelew. Zum Graduiertenstudium begab er sich 1981/1982 an die Universität Moskau. Weil er Briefe und Medikamente für Dissidenten transportierte, verhaftete ihn der KGB, und Urban wurde abgeschoben.Seit 1988 berichtet er für die Süddeutsche Zeitung aus Osteuropa. Bis 1992 war er in Warschau, 1992 bis 1996 in Moskau, seitdem ist Urban Korrespondent aus Kiew und wieder Warschau. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr und ist eine Kooperation mit der Volkshochschule Neuss.

Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
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