03.11.2010 - Das Prag der Bella Epoque - Architektur, Kunst und Literatur in der böhmischen Metropole

Neuss (PN/Sev). Am 11. November 2010, 19.30 Uhr, versetzt ein bebildeter Vortrag von Wolfgang Hoffmann die Zuhörer in der Stadtbibliothek am Neumarkt zurück in das Prag der Belle Epoque.

An der Schwelle zum 20. Jahrhundert spielte Prag eine herausragende Rolle. Neben Paris und Wien avancierte die „Goldene Stadt“ zu einer der wichtigsten künstlerischen Hochburgen des Fin de Siecle. Davon zeugen nicht zuletzt architektonische Meisterwerke wie das Repräsentationshaus und das Hotel Europa. Die neue Kunstrichtung – der Jugendstil, hier „Sezession“ genannt – brach sich Bahn. Ihr vorrangiger Vertreter im graphisch-künstlerischen Bereich wurde der länger in Paris tätig gewesene Alfred Mucha. Am Musikhimmel erschienen als leuchtende Sterne Smetana und Dvorak.
Das Prag der Jahrhundertwende besaß eine „dreifache Seele“. Die Mischung aus Tschechen, Juden und Deutschen war gleichermaßen explosiv wie produktiv. Zwischen Endzeit- und Aufbruchstimmung entfaltete sich so eine ausgesprochen fruchtbare intellektuelle und literarische Landschaft, die auch in der vielfältigen Kaffeehauskultur ihren Ausdruck fand. Hier verkehrten auch die Vertreter der „Prager deutschen Literatur“, von denen Kafka, Rilke und Werfel nur die berühmtesten sind. Der Eintritt beträgt fünf.
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