16.11.2010 - Römisches Musikinstrument in Neuss entdeckt
Neuss (PN/Fi). Der Klangkörper eines römischen Sistrums konnte jetzt unter den Funden einer Neusser Privatsammlung entdeckt werden.
Das Bronzefragment des etwa 2000 Jahre alten Rhythmusinstrumentes gehört zu wenigen bekannten römischen Musikinstrumenten aus dem Rheinland und stellt den bislang ältesten Beleg für Musik im ansonsten fundreichen Neuss, dem antiken Novaesium, dar. Der auf den ersten Blick unscheinbare Fund war bereits in den 1950er Jahren in Neuss bei Bauarbeiten entdeckt worden und dann in die Sammlung des 1979 verstorbenen Zahnarztes Dr. Dr. Hans-Joachim Kutzleb gelangt. Erst als die Privatsammlung vor kurzem katalogisiert wurde, konnte die Bedeutung des Stückes erkannt werden, zumal derzeit ein ähnlicher Fund aus Krefeld-Gellep im Clemens-Sels-Museum in der Ausstellung „Grenzenlose Gaumenfreuden – Römische Küche in einer germanischen Provinz“ zu sehen ist. In römischer Zeit wurden Bronzerasseln vor allem in der kultischen Musik eingesetzt, insbesondere bei Riten zu Ehren der ägyptischen Göttin Isis. In ähnlicher Form waren sie aber auch in der profanen Musik gebräuchlich. Das Sistrumfragment ist zurzeit neben anderen römischen Bronzefunden aus der Sammlung Kutzleb im Clemens-Sels-Museum Neuss ausgestellt.
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