03.12.2010 - Keimzelle moderner Medizin Stadtarchiv eröffnet Ausstellung zum 200. Geburtstag des Neusser Forschers Theodor Schwann

Auf den Tag genau 200 Jahre später wird im Stadtarchiv an der Oberstraße eine Ausstellung zu Ehren des großen Sohns der Stadt eröffnet, dessen wissenschaftlichen Entdeckungen, insbesondere die Zellenlehre, die Keimzelle der modernen Medizin bilden.

Theodor Schwann (1810–1882) gehört zweifellos zu den bedeutendsten Persönlichkeiten aus Neuss. Der Sohn des Goldschmieds und Druckers Leonhard Schwann, der schon als Kind die Naturwissenschaft für sich entdeckte, verbrachte seine ersten Lebensjahre im elterlichen Haus am Büchel und besuchte das Neusser Progymnasium. Nachdem er in Köln die Schule beendet und in Bonn, Berlin und Würzburg studiert hatte, veröffentlichte er 1839 seine berühmte, auf mikroskopischen Studien beruhende Untersuchung zur Struktur und zum Wachstum der Tiere und Menschen. Auf diesen Erkenntnissen beruht unser heutiges Wissen über den Aufbau des Körpers und seine krankhaften Veränderungen. Bereits zu Lebzeiten wurde Schwann, der später in Löwen und Lüttich lehrte und wichtige Erfindungen machte, nicht nur wissenschaftlich hoch gewürdigt. Kein Neusser erfuhr mehr öffentliche Ehrungen im Stadtraum als Schwann, und doch sind seine Verdienste heute weitgehend unbekannt. Sein 200. Geburtstag ist daher willkommener Anlass für das Stadtarchiv, Schwanns Biographie und seine zukunftweisenden Entdeckungen in einer Präsentation einmal mehr ins Bewusstsein zu rufen.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 7. Dezember 2010, um 19.30 Uhr - zunächst im Gartensaal des Clemens-Sels-Museums – gibt es ein Programm mit drei Kurzvorträgen. So wird Oberstudiendirektor i. R. Dr. Helmut Gilliam einführend über Theodor Schwann, den „Forscher aus Neuss“, berichten. Die wissenschaftliche Bedeutung von Schwanns Studien beleuchtet Prof. Dr. Gerd Novotny, Universität Düsseldorf, in seinem Vortrag „Keimzelle moderner Medizin“. Nachfolgend referiert Wolfgang Schneiders, Theodor-Schwann-Kolleg Neuss, über das Thema „Lehren und Lernen im Namen von Schwann“. Anschließend besteht dann die Gelegenheit, sich die „Kabinett“-Ausstellung im Stadtarchiv Neuss, Oberstraße 15, anzuschauen.
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