20.01.2011 - Neues Jahresprogramm Clemens-Sels-Museum
Mit einem umfangreichen Jahresprogramm lädt das Clemens-Sels-Museum auch dieses Jahr wieder die Besucher ein, sich auf die Suche nach ganz besonderen visuellen Erlebnissen und Entdeckungen zu machen.
Fünf Ausstellungen, die das einzigartige Profil des Hauses stärken und zugleich die beachtliche Bandbreite der Abteilungen offenbaren, bilden den Fokus des kulturellen Angebots, welches durch zahlreiche Aktionen belebt wird. Zudem werden “Sammlungsschwerpunkte neu beleuchtet“, sagt die Leiterin des Museums, Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, die das Programm jetzt vorstellte. Im Februar heißt es „Vorhang auf“ für die Welt des Papiertheaters, denn „Bretter, die die Welt bedeuten, sind nicht nur aus Holz, sondern auch aus Papier“, so der Stellvertretende Leiter Dr. Thomas Ludewig. Lange Zeit begeisterten sich vor allem bildungsbürgerliche Familien an keinen Minitheatern, die aus Papierbögen ausgeschnitten und dann zusammengeklebt wurden. Damit wurde dann zum Beispiel die Zauberflöte, der Freischütz oder auch Märchen zu Hause aufgeführt. Anhand von barocken Guckkästen, Theaterkulissen und Requisiten wird die Geschichte dieses théatre en miniature von dem 17. Jahrhundert bis heute nachgezeichnet. Durch ein eigens zur Ausstellung ins Leben gerufenes Papiertheater-Festival wird der Besucher in den Genuss von aufwendigen Aufführungen kommen.
Ende März steht ein Wechsel im grafischen Kabinett an. Mit einem gattungsübergreifenden Konzept werden Grafiken von Otto Pankok und seine Auseinandersetzung mit der Literatur vorgestellt. Als Auftakt zur 10. Neusser Kulturnacht präsentiert die Ausstellung „Von Ensor bis Campendonk - Hommage an Irmgard Feldhaus (1920 bis 2010)“ ab dem 20. Mai die ganze Qualität und Vielfalt der 2010 von der ehemaligen Direktorin dem Museum vererbten Kunstwerke. Darunter befinden sich Arbeiten von Albers, Beckmann, Chagall, Denis, Ensor, Léger, Maillol und Matisse, um nur einige der klingenden Künstlernamen zu nennen, die in der Ausstellung vertreten sein werden.
Im Anschluss an diese Schau beleuchtet das Museum unter dem Titel „Aristide Maillol und Maurice Denis – Eine Künstlerfreundschaft“ den künstlerischen Bund zweier Wegbereiter der Moderne, deren gegenseitiger Bedeutung und richtungsweisender Einflussnahme bislang noch keine Ausstellung gewidmet wurde. „So eröffnet sich ein neuer Blickwinkel sowohl auf die Bedeutende Sammlung und das einmalige Profil des Clemens-Sels-Museums als auch auf eine besonders fruchtbare Periode im Schaffen von Aristide Maillol und Maurice Denis“, erläutert Kuratorin Dr. Bettina Zeman. Im Spätherbst werden im Feld-Haus unter dem Motto „Wunsch und Erfüllung“ weihnachtliche Wunschzettel und erfüllte Kinderträume aus Papier zusammengetragen, welche die Sehnsüchte und Vorstellungen der Kinder aus vergangenen Tagen spiegeln. Zudem werden dort im Laufe des Jahres die didaktischen Mittel erweitert. Anhand von Multimediastationen werden die Einblicke in die Objekte, Themen und Inhalte der Sammlung weiter aufgefächert.
Zum Ende des Jahres erhält die archäologische Abteilung des Clemens-Sels-Museums eine weitere “Dependance“ im Romaneum. In den bei den Ausgrabungen entdeckten mittelalterlichen Kellern soll anhand von zahlreichen Bodenfunden „ein kompletter Querschnitt durch die Geschichte des Neusser Brückstraßenviertels von seinen Anfängen in römischer Zeit bis heute dargestellt werden“, verspricht Dr. Carl Pause, Experte für Archäologie und Stadtgeschichte im Museum.
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