15.06.2011 - „Jedem Kind seine Stimme“ (JeKi-Sti) aus Neuss gewinnt Bundeswettbewerb
„Jedem Kind seine Stimme“ (JeKi-Sti), das Modellprojekt der Musikschule der Stadt Neuss hat sich erfolgreich beim Wettbewerb „Kinder zum Olymp! - Schulen kooperieren mit Kultur“ 2010/2011“ beteiligt.
Mit dem Gewinn des ersten Preises in der Sparte Musik in der Grundschule findet die Arbeit des JeKi-Sti Teams eine bundesweite Anerkennung. Anfang des Jahres erst belegte eine unabhängige Evaluation durch die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die positiven Auswirkungen und den Erfolg von JeKi-Sti auf wissenschaftlicher Ebene, jetzt kommt auch die Wettbewerbsjury des größten deutschen Wettbewerbs für Kulturprojekte an Schulen zu einer positiven Einschätzung. JeKi-Sti konnte sich gegen zahlreiche Projekte aus dem gesamten Bundesgebiet durchsetzen und überzeugte nicht zuletzt durch die stetige Weiterentwicklung der Inhalte und des Konzeptes bis hin zur Vernetzung mit den anderen, instrumentalpädagogischen Projekten der Musikschule.
Der Wettbewerb der Bildungsinitiative Kinder zum Olymp! wird seit 2004 von der Kulturstiftung der Länder jährlich in Zusammenarbeit mit der Deutsche Bank Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Die acht Fachjurys von „Kinder zum Olymp!“ haben in Berlin innovative Kooperationsprojekte zwischen Künstlern oder kulturellen Institutionen und Schulen in acht Sparten zu Preisträgern gekürt. Mehr als 850 Schulen hatten sich in diesem Jahr mit ihren Projekten um die begehrten, mit je 1.000 Euro dotierten Auszeichnungen beworben. 41.000 Schüler aller Altersgruppen hatten im Rahmen des Wettbewerbs aktiv an den verschiedenen kreativen kulturellen Schulprojekten mitgewirkt. Die Preise in den Kategorien Musik und Musiktheater, Tanz, Theater, Bildende Kunst, Literatur und Medien werden am 12. September 2011 im Konzerthaus Berlin an die Schülerinnen und Schüler überreicht.
An der Neusser Musikschule gibt es JeKi-Sti seit 2007. Ausgangspunkt war die Überzeugung, dass musikalische Bildung wirklich alle Kinder erreichen muss, unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund. „Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen“ sagte Yehudi Menuhin. Und diese Muttersprache steht allen Kindern unmittelbar zur Verfügung. Deshalb, so Musikschulleiter Reinhard Knoll, beginnt Jeki-Sti in Neuss mit den „Instrumenten“, die allen Kindern zur Verfügung stehen – der Stimme und dem Körper. Das ist nicht neu, wird aber in Neuss in einem Gesamtkonzept umgesetzt das alle Kinder mit kontinuierlichem Unterricht erreicht und ihnen die Türen in die Welt des Musizierens öffnet bis hin zum Erlernen eines Instrumentes. In der ersten Klasse geht es mit Singen los. In der zweiten Klasse lernen die Kinder neben dem kreativen Umgang mit der eigenen Stimme auch nach und nach Instrumente kennen. Ab der dritten Klasse können die Kinder dann anfangen, ein Instrument zu erlernen. Erst dann zahlen sie Musikschulgebühren. Dieser Instrumentaluntericht ist kombiniert mit Ensembleunterricht, dem „Orchester Kunterbunt“. Beides, Instrumental- und Ensembleunterricht wird in den Grundschulen von Musikschullehrkräften unterrichtet. Es gibt in der dritten und vierten Klasse auch die Möglichkeit, das Singen zu intensivieren, beispielsweise im Jahrgangsstufenchor, in Chorklassen oder im JeKi-Sti Förderchor. Diese zusätzlichen Fördermaßnahmen werden mit den Grundschulen einzeln vereinbart, so bleibt Raum für individuelle, zu der jeweiligen Schule passenden Lösungen. Mittlerweile nehmen über 4000 Kinder an allen Grundschulen in Neuss an JeKi-Sti teil.
Finanziert wird JeKi-Sti aus Mitteln des Landes NRW, der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss sowie der Stadt Neuss.