15.11.2011 - Menschen in Kathmandu

die Fotografin Milda Drüke ihre analog geschossenen, farbenprächtigen Dias in der Stadtbibliothek am Neumarkt. Die erfolgreiche Autorin hat in ihrem Buch „Rot – Menschen in Kathmandu“ ein einzigartiges und beeindruckendes Portrait einer hier unbekannten Gesellschaft geschaffen. Nicht den touristischen Attraktionen gilt das Interesse der Autorin, sondern den Menschen in ihrem Konflikt zwischen „persönlichem Wollen und kulturellem Sollen“. Ihre studierten und europaerfahrenen Gastgeber erlauben ihr fünf Monate lang Einblick in höchst private Bereiche und Gewohnheiten einer archaischen Hindutradition inmitten eines modernen Alltags. Nur dank der ihr gewährten Nähe offenbart sich der Autorin, wie sich ihre weltoffene Gastgeberin ihrem Ehemann unterwirft, indem sie seine Füße mit der Stirn berührt. Sie trägt rote Glasarmreifen, wäscht donnerstags ihre Haare nicht und fastet regelmäßig – um sein Leben zu verlängern. Stoisch ertragen sie und ihre Familie die Realität Kathmandus: Stromabschaltungen. Anstehen für Trinkwasser und Benzin. Streiks und Demonstrationen. „Die fremde Welt eröffnet sich mir“, schreibt Drüke, „wenn ich mit den Menschen, die sie schaffen, lebe. Wenn das Unbekannte im täglichen Miteinander einfach passiert. Darauf zu warten, habe ich mir die Zeit genommen.“

Der Eintritt an der Abendkasse beträgt fünf Euro.