28.11.2011 - Konzert im Clemens-Sels-Museum
Musikalische Begleitprogramme gehören...
im Clemens-Sels-Museum zum guten Ton. Dennoch ist das, was die Kunstfreunde des Neusser Museums am Freitag, 9. Dezember, ab 19 Uhr zu hören bekommen, eine bis dato recht ungewöhnliche Veranstaltung: Zum Abschluß ihres Meisterkurses bei der berühmten Sopranistin Krisztina Laki werden junge Sänger(innen) im Gartensaal ein Programm mit »Evergreens« aus Oper, Operette, Lied und Oratorium zur Aufführung bringen, an dem sich gewiß sogar die derzeit gewürdigten Künstlerfreunde Aristide Maillol und Maurice Denis erfreut hätte. Das Konzert der Meisterschüler aus der Talentschmiede von Professor Krisztina Laki steht in der langen Recital-Tradition, mit denen sich Meisterschüler in aller Welt am Ende ihrer Kurse zu empfehlen pflegen. Kaum einmal wird anschließend wieder die Möglichkeit sein, so viel künstlerisches Potential abseits großer Opernbühnen oder Konzertpodien beieinander zu erleben: Selbst Gaststudenten des New National Theatre Tokyo werden sich am Abend des 9. Dezember vorstellen.
Gute Sänger und Sängerinnen sind zwar eine Gabe des Himmels, sie fallen aber, anderslautenden Vermutungen zum Trotze, nicht von demselben – vor allem nicht, wenn es um die Ansprüche der klassischen Musik geht. Sogar die höchsten Talente suchen daher stets die Verfeinerung, die zusätzlichen Nuancen in Tongebung, Ausdruck und Darstellung, und sie finden sie insbesondere bei den Meisterkursen, von denen später die Biographien reden, von deren konzentrierter Atmosphäre aber der Außenstehende sich kaum eine Vorstellung machen kann. Hier wird unter der Anleitung erfahrener »Meister« gefeilt und präzisiert, bis jene Ergebnisse zustande kommen, von denen beispielsweise das Abschlußrecital im Clemens-Sels-Museum eine Zusammenfassung bietet: Diese Konzerte bieten gewissermaßen einen Blick in die Laboratorien der Gesangskunst, in denen sich Begabung, Charisma, Erfahrung und Wagemut alchimistisch verbinden und tatsächlich Gold gemacht wird zur Bereicherung all derer, denen die Tonkunst wirklich etwas bedeutet. Die jeweiligen Programme werden im Laufe des Kurses erarbeitet. Oft genug finden sich unter den Interpretationen der musikalischen Meisterwerke vokale Leckerbissen von besonderem Wert wie jetzt, wenn die Meisterschüler von Krisztina Laki ihre Auswahl vorstellen: von Bach, Händel, Mozart, Haydn und Schubert über Verdi, Rossini und Puccini bis Franz Lehár reichen die Titel, die am Klavier von Mikhail Berlin begleitet werden.
Krisztina Laki wurde in Ungarn geboren und erhielt ihre Ausbil-dung bei József Réti in Budapest. Erste Engagements führten sie nach Bern und an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf. Mehrere Gastverträge, zum Beispiel an den Opernhäusern von Köln, Stuttgart, Hamburg, Barcelona, der Mailänder Scala, der Oper von Paris, der Wiener Staatsoper folgten. Zahlreiche Auftritte als Lied- und Konzertsängerin, bei internationalen Festspielen, in vielen Metropolen Europas und der ganzen Welt zeugen von ihrer großen Erfahrung. Hinzu kommen mehr als 50 Einspielungen mit namhaften Dirigenten. Große Aufmerksamkeit erregten ihre Interpretationen unbekannter Meisterwerke unter anderem von Salieri und Komponistinnen der Klassik und Romantik. Sie hält weltweit regelmäßig vielbeachtete Meisterkurse, ist Jurymitglied bedeutender internationaler Musikwettbewerbe und als Dozentin und Professorin tätig.
Krisztina Laki ist Trägerin des Österreichische Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst, und im September 2011 wurde ihr soeben das Ritterkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn überreicht. Für die mittlerweile deutsche Staatsbürgerin, Honorarprofessorin der Hochschule für Künste Bremen und Leiterin zahlreicher internationaler Gesangsmeisterkurse ist diese bedeutende Ehrung durch ihr Heimatland eine große Anerkennung ihrer langjährigen Arbeit auf dem Feld des klassischen Gesanges und der Musikkultur im Allgemeinen.
Durch die höchste zivile Auszeichnung würdigt Ungarn nicht nur die Tätigkeiten Professor Lakis im eigenen Land, sondern verleiht auch der Wertschätzung für ihre internationale künstlerische und pädagogische Arbeit Ausdruck. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.krisztinalaki.com. Der Eintritt kostet zehn Euro, Kartenreservierung über 02131-904141. Weitere Informationen unter www.clemens-sels-museum.de.
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