19.01.2012 - 100 Jahre Clemens-Sels-Museum
Auftaktfeier bietet vielfältiges Programm...
für die ganze Familie.
Das 100-jährige Jubiläum des Clemens-Sels-Museums ist ein Grund zum Feiern: Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen am 22. Januar 2012, von 11.30 bis 16 Uhr an der großen Auftaktveranstaltung teilzunehmen und mitzufeiern. Gleichzeitig wird an diesem Tag die Ausstellung „100 Jahre – 100 Schätze“ eröffnet. Das Haus präsentiert 150 hochkarätige Werke aus allen Sammlungsbereichen.
„Zum Auftakt unseres Jubiläums bieten wir ein reiches Veranstaltungsprogramm: Über die besonderen Schätze des Hauses aus den Bereichen der Kunst, der Archäologie und der Volkskunde erfahren alle Besucherinnen und Besucher in Kurzführungen viel Neues und zahlreiche spannende Geschichten“, so Museumsdirektorin Dr. Uta-Husmeier Schirlitz. So wird es ein Wiedersehen geben mit berühmten Kunstwerken der niederländischen Schule, der Nazarener, der Präraffaeliten und der Symbolisten ebenso wie der Rheinischen Expressionisten. Marcus Janssens gibt als Restaurator des Stadtarchivs Neuss interessante Einblicke in die Konservierung und Restaurierung grafischer Kunst. Dr. Christiane Heiser berichtet von neuen Erkenntnissen, die im Zuge der Erforschung des Gemäldes „Die Fahrt des Heiligen Julian über den Fluss“ von Johan Thorn Prikker, einer Dauerleihgabe des Vereins der Freunde und Förderer des Clemens-Sels-Museums, ans Licht gekommen sind. Licht ins Dunkel der bewegten Neusser Geschichte bringt Dr. Carl Pause. Er zeigt römische und mittelalterliche Bodenfunde im Programmpunkt „Archäologische Funde lüften ihr Geheimnis“. Der stellvertretende Leiter des Clemens-Sels-Museums, Dr. Thomas Ludewig, stellt mit dem Vortrag „Käufliche Gefühle“ Freundschafts- und Glückwunschkarten des Biedermeiers vor. In einem Workshop können die Kinder ihre eigenen Schatztruhen basteln und bekleben. „In lockerer Atmosphäre wird so ein vielfältiges Programm für die ganze Familie angeboten“, so Dr. Husmeier- Schirlitz weiter. Last but not least lassen „Musik auf alten Grammophonen“ und historische Filme das Gründungs-jahr wieder aufleben und entführen alle Besucherinnen und Besucher in die Atmosphäre, die Ereignisse und die Themen des Jahres 1912. Kulinarisch abgerundet wird das Programm mit einem „Kuchenbuffet wie vor 100 Jahren“ von der Neusser Konditorei Wegel.
Das Clemens-Sels-Museum blickt auf eine lange Tradition und lebendige Geschichte zurück: Bereits 1839 gründeten Neusser Bürger einen „Altertumsverein", der sich vor allem um die Erforschung des römischen Neuss bemühte und ein Museum im Rathaus einrichtete. Diesem folgte 1877 der „Verein für Altertumskunde und Geschichte", dem auch Dr. Clemens Sels angehörte. Neben seiner eigenen Sammeltätigkeit engagierte er sich auch als ehrenamtlicher Leiter des Museums, das sich zuletzt im Obertor befand. Im Jahre 1912 konnte dank des großzügigen Vermächtnisses von Pauline Sels, der Ehefrau von Dr. Clemens Sels, der erste städtische Museumsbau im Stil eines antiken Tempels auf dem Marktplatz errichtet werden. Für das Städtische Museum schenkte sie außerdem die umfangreiche kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung ihres Mannes, dessen Namen das Museum seit 1950 trägt. Nach der Zerstörung des ersten Museumsbaus im Zweiten Weltkrieg fanden die geretteten Bestände im mittelalterlichen Obertor eine neue Präsentationsstätte. Im Zuge des intensiven Ausbaus der Sammlungsbestände durch Dr. Irmgard Feldhaus wurde 1975 ein Neubau nach den Entwürfen des Architekten Professor Harald Deilmann errichtet und durch eine Brücke mit dem Obertor verbunden.
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